Die Wohnbauentwicklung fördern und Fehlentwicklungen im Wohnungsmarkt entgegenwirken

ShortId
23.3387
Id
20233387
Updated
10.04.2024 14:57
Language
de
Title
Die Wohnbauentwicklung fördern und Fehlentwicklungen im Wohnungsmarkt entgegenwirken
AdditionalIndexing
2846;24
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt entsprechen seit Jahrzehnten nicht den Bedürfnissen einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung und Wohnraumpolitik. Das zeigt sich einerseits an der Wohnungsknappheit in Städten und Agglomerationen und andererseits an neuen leerstehenden Wohnungen an vom ÖV schlecht erschlossenen Orten. </p><p>Die Gründe für diese Fehlentwicklungen sind vielfältig. Besonders in den Ballungszentren werden immer grössere Wohnungen gebaut (weniger als 30 Prozent mehr m2 pro Wohnung als in den 70er-Jahren), obwohl die durchschnittliche Haushaltsgrösse schrumpft und heute zu 65 Prozent aus 1- und 2-Personenhaushalten besteht. Die Wohnflächeneffizienz pro Person ist stark gesunken. Auch der Zweitwohnungsanteil hat in Städten einen wachsenden Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wohnraum. Zudem werden die Menschen älter und bleiben länger gesund, so dass sie in ihren grossen Familienwohnungen bleiben können, auch wenn die Kinder längst ausgezogen sind. Das Bevölkerungswachstum, dass sich besonders auf den städtischen Raum fokussiert, ist ein weiterer Faktor, der an gewissen Orten zu Wohnungsknappheit führt. Der Wohnungsneubau hingegen hinkt dem Bedarf hinterher, u.a. wegen Widerstand gegen Neubauten und Siedlungserneuerung, unflexiblen Baugesetzen und blockierten Nutzungsplanungen. </p><p>Damit das Wohnungsangebot in den Zentren und Agglomerationen mit diesen Entwicklungen wieder Schritt hält, braucht es rascher eine qualitativ hochwertige Verdichtung nach innen, eine einfachere Transformation von unternutzten Arealen, die Aufwertung von Industrie- und Gewerbearealen in Misch- oder Wohnnutzungen, an geeigneten Orten höhere Gebäude, eine Verbesserung der Aussenraumqualität, eine partizipative Quartierplanung unter städteplanerischen Prämissen und damit die Gewähr, dass preisgünstiger Wohnraum von hoher Lebensqualität entsteht. </p><p>Um diese komplexen Aufgaben zu lösen, ist eine enge Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung von Bauträgern, Gemeinden, Städten, Kantonen und Bund sowie den Eigentümern und Anwohnern nötig. Das Instrument des Artikels 29a RPG, der es dem Bund erlaubt Beiträge an Projekte zu leisten, bietet dafür eine gute Grundlage. Der Bund kann so eine Siedlungserneuerung unterstützen, die die Wohnqualität und Quartierinfrastruktur verbessert und dadurch den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert.</p>
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Massnahmen, die in Artikel 29a RPG vorgesehen sind, jetzt zu aktivieren und gemeinsam mit den Kantonen, Städten, Gemeinden und Bauträgern folgende Punkte anzugehen: </p><p>1. Fehlentwicklungen im Wohnungsmarkt von Städten und Agglomerationen entgegenwirken. </p><p>2. Eine qualitativ hochwertige Siedlungsentwicklung nach innen fördern. </p>
  • Die Wohnbauentwicklung fördern und Fehlentwicklungen im Wohnungsmarkt entgegenwirken
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt entsprechen seit Jahrzehnten nicht den Bedürfnissen einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung und Wohnraumpolitik. Das zeigt sich einerseits an der Wohnungsknappheit in Städten und Agglomerationen und andererseits an neuen leerstehenden Wohnungen an vom ÖV schlecht erschlossenen Orten. </p><p>Die Gründe für diese Fehlentwicklungen sind vielfältig. Besonders in den Ballungszentren werden immer grössere Wohnungen gebaut (weniger als 30 Prozent mehr m2 pro Wohnung als in den 70er-Jahren), obwohl die durchschnittliche Haushaltsgrösse schrumpft und heute zu 65 Prozent aus 1- und 2-Personenhaushalten besteht. Die Wohnflächeneffizienz pro Person ist stark gesunken. Auch der Zweitwohnungsanteil hat in Städten einen wachsenden Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wohnraum. Zudem werden die Menschen älter und bleiben länger gesund, so dass sie in ihren grossen Familienwohnungen bleiben können, auch wenn die Kinder längst ausgezogen sind. Das Bevölkerungswachstum, dass sich besonders auf den städtischen Raum fokussiert, ist ein weiterer Faktor, der an gewissen Orten zu Wohnungsknappheit führt. Der Wohnungsneubau hingegen hinkt dem Bedarf hinterher, u.a. wegen Widerstand gegen Neubauten und Siedlungserneuerung, unflexiblen Baugesetzen und blockierten Nutzungsplanungen. </p><p>Damit das Wohnungsangebot in den Zentren und Agglomerationen mit diesen Entwicklungen wieder Schritt hält, braucht es rascher eine qualitativ hochwertige Verdichtung nach innen, eine einfachere Transformation von unternutzten Arealen, die Aufwertung von Industrie- und Gewerbearealen in Misch- oder Wohnnutzungen, an geeigneten Orten höhere Gebäude, eine Verbesserung der Aussenraumqualität, eine partizipative Quartierplanung unter städteplanerischen Prämissen und damit die Gewähr, dass preisgünstiger Wohnraum von hoher Lebensqualität entsteht. </p><p>Um diese komplexen Aufgaben zu lösen, ist eine enge Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung von Bauträgern, Gemeinden, Städten, Kantonen und Bund sowie den Eigentümern und Anwohnern nötig. Das Instrument des Artikels 29a RPG, der es dem Bund erlaubt Beiträge an Projekte zu leisten, bietet dafür eine gute Grundlage. Der Bund kann so eine Siedlungserneuerung unterstützen, die die Wohnqualität und Quartierinfrastruktur verbessert und dadurch den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert.</p>
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Massnahmen, die in Artikel 29a RPG vorgesehen sind, jetzt zu aktivieren und gemeinsam mit den Kantonen, Städten, Gemeinden und Bauträgern folgende Punkte anzugehen: </p><p>1. Fehlentwicklungen im Wohnungsmarkt von Städten und Agglomerationen entgegenwirken. </p><p>2. Eine qualitativ hochwertige Siedlungsentwicklung nach innen fördern. </p>
    • Die Wohnbauentwicklung fördern und Fehlentwicklungen im Wohnungsmarkt entgegenwirken

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