Eine Korridorstudie für die A2 nach Italien

ShortId
23.3497
Id
20233497
Updated
28.07.2023 14:07
Language
de
Title
Eine Korridorstudie für die A2 nach Italien
AdditionalIndexing
48;2846
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Im Rahmen der Vorlage 23.032 im Anhang 4 der Botschaft (Seite 84/132 der deutschen Fassung) erwähnt der BR den "Umgang mit den kantonalen Vorhaben auf den NEB-Strecken". Zu diesen Projekten gehört auch die "N24/TI/Stabio-Gaggiolo", die zurückgestellt wird. Es ist unbestritten, dass das vom Kanton übernommene Projekt zu alt und nicht realisierbar ist. Es handelt sich jedoch um eine internationale Strassenachse (N-S), die zu einem Grenzübergang führt und bereits heute viel Schleichverkehr erzeugt. Die Verlängerung der Autobahn bis zur Grenze sollte als Option für die künftigen Generationen beibehalten werden. Eine Korridorstudie evaluiert primär mögliche Szenarien. Die Vorstellung, dass in den nächsten 70 Jahren die einzige Autobahnverbindung nach Italien die heutige A2 bleiben wird, ist beunruhigend. Bereits heute ist die Strassensituation in der Region Mendrisiotto mit 80'000 Grenzgängern kritisch (National-, Kantons- und Gemeindestrassen). In 10 bis 20 Jahren wird das regionale Strassennetz aufgrund der physiologischen Verkehrszunahme zu den Stosszeiten vollständig blockiert sein. Um für die Zukunft vorbereitet zu sein, braucht es eine integrierte Infrastrukturvision und -strategie (national, kantonal, regional), um den Transitverkehr vom lokalen/regionalen Verkehr zu trennen. Die Lebensqualität vor Ort hängt davon ab. Die in der Botschaft genannten Argumente sind irreführend: auf italienischer Seite wurde bis kurz vor der Schweizer Grenze eine "Halbautobahn" gebaut und die Eisenbahnlinie ist eine nützliche Ergänzung (weniger als 5'000 Passagiere pro Tag), aber keine echte Alternative.</p><p>Aus diesen Gründen wird eine "Korridorstudie" beantragt. Dieses Vorgehen hatte die KVF-S vor vier Jahren in Zusammenhang mit dem Bypass Luzern gewählt (Postulat <a href="https://www.parlament.ch/it/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20193422">19.3422</a>).</p><p>In Anbetracht der derzeitigen finanziellen Beschränkungen darf die Realisierung der Studie nicht zu Lasten fortgeschrittener Projekte gehen und muss erfolgen, sobald die Mittel verfügbar sein werden.</p>
  • <p>Der Bundesrat ist sich bewusst, dass die Autobahn A2 im Bereich des Grenzübergangs Chiasso zeitweise stark belastet ist und dass es deshalb häufig zu unerwünschtem Ausweichverkehr auf das untergeordnete Strassennetz kommt. Vor diesem Hintergrund ist er bereit, mittelfristig eine entsprechende Korridorstudie für die Strecke Stabio - Gaggiolo auszuarbeiten.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird ersucht, im Zusammenhang mit dem Bundesbeschluss über den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen, sobald finanziell möglich, eine "Korridorstudie" für die "N24/TI/Stabio-Gaggiolo" auszuarbeiten, damit die Autobahnverbindung nach Italien für die künftigen Generationen nicht nur über den Grenzübergang Chiasso-Brogeda gehen muss und der Schleichverkehr vermindert wird.</p><p></p><p>Eine Minderheit der Kommission (Töngi, Aebischer Matthias, Brenzikofer, Graf-Litscher, Pasquier-Eichenberger, Piller Carrard, Pult, Schlatter, Storni) beantragt, das Postulat abzulehnen.</p>
  • Eine Korridorstudie für die A2 nach Italien
State
Überwiesen an den Bundesrat
Related Affairs
  • 20230032
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Im Rahmen der Vorlage 23.032 im Anhang 4 der Botschaft (Seite 84/132 der deutschen Fassung) erwähnt der BR den "Umgang mit den kantonalen Vorhaben auf den NEB-Strecken". Zu diesen Projekten gehört auch die "N24/TI/Stabio-Gaggiolo", die zurückgestellt wird. Es ist unbestritten, dass das vom Kanton übernommene Projekt zu alt und nicht realisierbar ist. Es handelt sich jedoch um eine internationale Strassenachse (N-S), die zu einem Grenzübergang führt und bereits heute viel Schleichverkehr erzeugt. Die Verlängerung der Autobahn bis zur Grenze sollte als Option für die künftigen Generationen beibehalten werden. Eine Korridorstudie evaluiert primär mögliche Szenarien. Die Vorstellung, dass in den nächsten 70 Jahren die einzige Autobahnverbindung nach Italien die heutige A2 bleiben wird, ist beunruhigend. Bereits heute ist die Strassensituation in der Region Mendrisiotto mit 80'000 Grenzgängern kritisch (National-, Kantons- und Gemeindestrassen). In 10 bis 20 Jahren wird das regionale Strassennetz aufgrund der physiologischen Verkehrszunahme zu den Stosszeiten vollständig blockiert sein. Um für die Zukunft vorbereitet zu sein, braucht es eine integrierte Infrastrukturvision und -strategie (national, kantonal, regional), um den Transitverkehr vom lokalen/regionalen Verkehr zu trennen. Die Lebensqualität vor Ort hängt davon ab. Die in der Botschaft genannten Argumente sind irreführend: auf italienischer Seite wurde bis kurz vor der Schweizer Grenze eine "Halbautobahn" gebaut und die Eisenbahnlinie ist eine nützliche Ergänzung (weniger als 5'000 Passagiere pro Tag), aber keine echte Alternative.</p><p>Aus diesen Gründen wird eine "Korridorstudie" beantragt. Dieses Vorgehen hatte die KVF-S vor vier Jahren in Zusammenhang mit dem Bypass Luzern gewählt (Postulat <a href="https://www.parlament.ch/it/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20193422">19.3422</a>).</p><p>In Anbetracht der derzeitigen finanziellen Beschränkungen darf die Realisierung der Studie nicht zu Lasten fortgeschrittener Projekte gehen und muss erfolgen, sobald die Mittel verfügbar sein werden.</p>
    • <p>Der Bundesrat ist sich bewusst, dass die Autobahn A2 im Bereich des Grenzübergangs Chiasso zeitweise stark belastet ist und dass es deshalb häufig zu unerwünschtem Ausweichverkehr auf das untergeordnete Strassennetz kommt. Vor diesem Hintergrund ist er bereit, mittelfristig eine entsprechende Korridorstudie für die Strecke Stabio - Gaggiolo auszuarbeiten.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird ersucht, im Zusammenhang mit dem Bundesbeschluss über den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen, sobald finanziell möglich, eine "Korridorstudie" für die "N24/TI/Stabio-Gaggiolo" auszuarbeiten, damit die Autobahnverbindung nach Italien für die künftigen Generationen nicht nur über den Grenzübergang Chiasso-Brogeda gehen muss und der Schleichverkehr vermindert wird.</p><p></p><p>Eine Minderheit der Kommission (Töngi, Aebischer Matthias, Brenzikofer, Graf-Litscher, Pasquier-Eichenberger, Piller Carrard, Pult, Schlatter, Storni) beantragt, das Postulat abzulehnen.</p>
    • Eine Korridorstudie für die A2 nach Italien

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