ADHS. Verbesserung der ambulanten Versorgung gefordert

ShortId
23.3526
Id
20233526
Updated
26.03.2024 21:51
Language
de
Title
ADHS. Verbesserung der ambulanten Versorgung gefordert
AdditionalIndexing
2841
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>"No health without mental health" - Dieser zentrale Satz der WHO verdient in der Gesundheitsversorgung noch mehr Beachtung. Bei steigender Inanspruchnahme wegen psychischer Probleme ist die Ausgestaltung der ambulanten Versorgung von zentraler Bedeutung. Die ADHS ist dabei mit einer Prävalenz von 5,9 Prozent bei Kindern und 2,5 Prozent bei Erwachsenen ein relevantes Thema der psychischen Gesundheit und wird zumeist ambulant diagnostiziert und therapiert. Aktuell gibt es unzumutbar lange Wartezeiten und gerade Kinder und Jugendliche mit einer ADHS müssen mehrere Monate auf eine fachgerechte Abklärung und Therapie warten. Eine frühzeitige Diagnose mit anschliessender Therapie ist für den weiteren Verlauf einer ADHS von grosser Bedeutung und kann komorbiden Störungen, eine häufige Begleiterscheinung einer ADHS, präventiv entgegenwirken. In der Fachwelt gilt der Tarmed als nicht mehr zeitgemäss und eine deutliche Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen ist zu prüfen, insbesondere die Tarife für die ambulante Versorgung bezüglich der Höhe und der Limitationen (Leistungen in Abwesenheit). Der zunehmende Fachkräftemangel gefährdet eine ausreichende Versorgung von Menschen mit einer ADHS. Dabei sind ärztliche Grundversorger aber auch andere Berufsgruppen wie psychologische Psychotherapeutinnen und spezialisierte Pflegekräfte für Betroffene oft schwer zu finden.</p>
  • <p>Die Versorgungssituation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist zurzeit grundsätzlich angespannt. Dies betrifft auch Kinder und Jugendliche mit ADHS. Grundsätzlich sind die Kantone für die Versorgung zuständig. Der Bundesrat ist jedoch bereit, in einem Bericht die Situation zu analysieren und basierend darauf mögliche Massnahmen vorzuschlagen. Zu berücksichtigen ist, dass die Einführung des Anordnungsmodells für die psychologische Psychotherapie per 1. Juli 2022, die der Bundesrat am 19. März 2021 beschlossen hat, möglicherweise zu einer Entschärfung der Situation führen wird.</p>
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, in einen Bericht vorzulegen, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, um die zeitnahe ambulante Versorgung der Diagnostik und multimodalen Therapie von ADHS-Patient*innen zu gewährleisten. Insbesondere soll in Absprache mit den Kantonen geprüft werden, inwiefern eine Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen die momentan unzumutbaren Wartezeiten verkürzen und den Fachkräftemangel entschärfen kann, damit ADHS-Patient*innen adäquat versorgt werden können.</p>
  • ADHS. Verbesserung der ambulanten Versorgung gefordert
State
Überwiesen an den Bundesrat
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>"No health without mental health" - Dieser zentrale Satz der WHO verdient in der Gesundheitsversorgung noch mehr Beachtung. Bei steigender Inanspruchnahme wegen psychischer Probleme ist die Ausgestaltung der ambulanten Versorgung von zentraler Bedeutung. Die ADHS ist dabei mit einer Prävalenz von 5,9 Prozent bei Kindern und 2,5 Prozent bei Erwachsenen ein relevantes Thema der psychischen Gesundheit und wird zumeist ambulant diagnostiziert und therapiert. Aktuell gibt es unzumutbar lange Wartezeiten und gerade Kinder und Jugendliche mit einer ADHS müssen mehrere Monate auf eine fachgerechte Abklärung und Therapie warten. Eine frühzeitige Diagnose mit anschliessender Therapie ist für den weiteren Verlauf einer ADHS von grosser Bedeutung und kann komorbiden Störungen, eine häufige Begleiterscheinung einer ADHS, präventiv entgegenwirken. In der Fachwelt gilt der Tarmed als nicht mehr zeitgemäss und eine deutliche Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen ist zu prüfen, insbesondere die Tarife für die ambulante Versorgung bezüglich der Höhe und der Limitationen (Leistungen in Abwesenheit). Der zunehmende Fachkräftemangel gefährdet eine ausreichende Versorgung von Menschen mit einer ADHS. Dabei sind ärztliche Grundversorger aber auch andere Berufsgruppen wie psychologische Psychotherapeutinnen und spezialisierte Pflegekräfte für Betroffene oft schwer zu finden.</p>
    • <p>Die Versorgungssituation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist zurzeit grundsätzlich angespannt. Dies betrifft auch Kinder und Jugendliche mit ADHS. Grundsätzlich sind die Kantone für die Versorgung zuständig. Der Bundesrat ist jedoch bereit, in einem Bericht die Situation zu analysieren und basierend darauf mögliche Massnahmen vorzuschlagen. Zu berücksichtigen ist, dass die Einführung des Anordnungsmodells für die psychologische Psychotherapie per 1. Juli 2022, die der Bundesrat am 19. März 2021 beschlossen hat, möglicherweise zu einer Entschärfung der Situation führen wird.</p>
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, in einen Bericht vorzulegen, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, um die zeitnahe ambulante Versorgung der Diagnostik und multimodalen Therapie von ADHS-Patient*innen zu gewährleisten. Insbesondere soll in Absprache mit den Kantonen geprüft werden, inwiefern eine Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen die momentan unzumutbaren Wartezeiten verkürzen und den Fachkräftemangel entschärfen kann, damit ADHS-Patient*innen adäquat versorgt werden können.</p>
    • ADHS. Verbesserung der ambulanten Versorgung gefordert

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