Förderung im In- und Ausland von alpinen Tourismusorten

ShortId
23.3723
Id
20233723
Updated
26.03.2024 21:44
Language
de
Title
Förderung im In- und Ausland von alpinen Tourismusorten
AdditionalIndexing
15;52
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>1. Das touristische Landesmarketing ist eine der zentralen Aufgaben der Tourismuspolitik des Bundes. Hierfür ist Schweiz Tourismus (ST) zuständig.&nbsp;</p><p>ST fördert auf der Basis des Bundesgesetzes über Schweiz Tourismus vom 21. Dezember 1955 (SR 935.21) im Auftrag des Bundes die Nachfrage für die Schweiz als Reise- und Tourismusland. Die Aufgaben von ST umfassen zum einen das Basismarketing für das Tourismusland Schweiz wie etwa die Pflege der Marke, die Bearbeitung der Märkte und die Kundeninformation. Zum anderen hat ST einen Koordinations- und Beratungsauftrag. Die Bearbeitung der Märkte erfolgt mittels eines global gespannten Märkte-Netzwerks bestehend aus derzeit 34 Niederlassungen in 23 Märkten. Dabei arbeitet ST eng mit den weiteren Organisationen, die für den Aussenauftritt der Schweiz zuständig sind, zusammen, so z.B. mit Präsenz Schweiz und mit den Swiss Business Hubs. Letztere sind jedoch grundsätzlich nicht für die Tourismusförderung zuständig, sondern für die Exportpromotion und für die Ansiedlung von wertschöpfungsintensiven ausländischen Unternehmen (Standortpromotion). ST bewirbt auch den Heimmarkt, welcher im Zuge der Covid-19-Pandemie für den Schweizer Tourismus an Bedeutung gewonnen hat. Bei der Bearbeitung der Märkte legt ST einen Schwerpunkt auf die Bewerbung der alpinen Tourismusdestinationen. Die alpinen Tourismusdestinationen sind für den Schweizer Tourismus von besonderer Bedeutung. Im Jahr 2022 wurden in den alpinen Tourismusdestinationen 44 Prozent der gesamten Tourismusnachfrage (gemessen anhand der Hotellogiernächte) in der Schweiz generiert.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>2. ST verfügt über ein umfassendes Modell zur Wirkungsmessung. Dieses zeichnet den Zusammenhang zwischen den Marketingtätigkeiten von ST und den dadurch beeinflussten Logiernächten und Umsätzen repräsentativ nach. Gemäss Modellschätzungen werden die Reiseziel- und Übernachtungsentscheide von ST in der Regel bei rund 14 Prozent der Übernachtungen in der Schweizer Hotellerie und Parahotellerie beeinflusst. Im Rahmen der Wirkungsmessung wird jeweils auch ermittelt, welches die Hauptgründe der Touristen für ihre Reise in die Schweiz sind. Dabei zeigt sich, dass «Berge» und «Natur» die mit Abstand wichtigsten Reisegründe darstellen (Nennung von 60,5% resp. 51,7% der Touristen im Rahmen der letzten Wirkungsmessung).&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>3. Die Tourismuspolitik des Bundes strebt eine ausgewogene touristische Entwicklung in der ganzen Schweiz an. Aus diesem Grund bewirbt ST die ganze Schweiz, also zusätzlich zu den alpinen Tourismusdestinationen beispielsweise auch die städtischen Tourismusdestinationen. Der Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf, die alpinen Tourismusdestinationen im Rahmen des touristischen Landesmarketings künftig stärker zu bewerben, zumal ST – wie oben erwähnt – bei der Bearbeitung der Märkte bereits heute einen Schwerpunkt auf die Bewerbung der alpinen Tourismusdestinationen legt.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>4. Im Rahmen der Botschaft zur Standortförderung 2020–2023 (BBl 2019 2365) hatte das Parlament einen Zahlungsrahmen für ST im Umfang von 230 Millionen Franken beschlossen. Im Rahmen der jährlichen Budgetbeschlüsse hat das Parlament in den Jahren 2020–2023 ordentliche Beiträge an ST im Umfang von insgesamt 227,97 Millionen Franken bewilligt. Mit der Botschaft zur Standortförderung 2024–2027 (BBl 2023 554) beantragt der Bundesrat für ST einen Zahlungsrahmen von 233 Millionen Franken. Das entspricht demselben Betrag wie in der Vorperiode inklusive eines teilweisen Ausgleichs der erwarteten Teuerung in der Schweiz in den Jahren 2024–2027.</p>
  • <p>In der Schweiz befinden sich zahlreiche Gipfel. Diese sind sowohl in der Schweiz als auch im Ausland ausgezeichnete Botschafter unseres Landes. Sie ermöglichen es vielen Alpenregionen, sich zu entwickeln, die lokale Wirtschaft zu beleben und einen langfristigen Tourismus aufzubauen. Um diese Orte zu fördern, investieren viele Standorte sowie Körperschaften jedes Jahr grosse Summen. Beispielhaft sind dafür in diesem Jahr folgende Projekte: Es wird ab diesem Sommer möglich sein, mit einer Bergbahn von Zermatt über das Klein Matterhorn nach Italien zu fahren, seit diesem Winter verfügt die Region Les Diablerets durch die Schaffung eines Skitunnels über eine der steilsten Pisten der Welt, die Black Wall, und diesen Sommer haben in der Jungfrau-Region umfangreiche Arbeiten begonnen, um den Zugang zum Gipfel des Schilthorns vollständig zu erneuern. Diese Investitionen werden zugunsten der Zukunft unserer Alpenregionen getätigt.</p><p>Damit sich auch weiterhin alle alpinen Tourismusorte entwickeln und in sie investiert wird, ist es notwendig, ideale Rahmenbedingungen für den Tourismus zu schaffen und diese Regionen im Ausland bestmöglich zu vermarkten. In den letzten zehn Jahren wurden beispielsweise zahlreiche Angebote geschaffen, um den Tourismus in allen Jahreszeiten zu fördern. Ein Weg, diese Förderung zu unterstützen, führt über die Auslandvertretungen unseres Landes, die sich ebenfalls für die Förderung des Wirtschaftsstandorts Schweiz einsetzen.</p><p>Deshalb stelle ich dem Bundesrat die folgenden Fragen:</p><p>1. Welche Promotion der alpinen Standorte wird auf nationaler Ebene und im Rahmen der Förderung des Wirtschaftsstandorts durch die Schweizer Auslandvertretungen (z. B. Swiss Business Hub) betrieben?</p><p>2. Verfügt der Bundesrat über Ergebnisse im Zusammenhang mit der Förderung dieser alpinen Orte?</p><p>3. Zieht der Bundesrat in Betracht, die alpinen Tourismusorte stärker in die Promotion des Wirtschaftsstandorts im Ausland einzubeziehen?</p><p>4. Beabsichtigt der Bundesrat, die finanzielle Unterstützung für die wirtschaftliche Förderung der alpinen Tourismusorte zu erhöhen?</p>
  • Förderung im In- und Ausland von alpinen Tourismusorten
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>1. Das touristische Landesmarketing ist eine der zentralen Aufgaben der Tourismuspolitik des Bundes. Hierfür ist Schweiz Tourismus (ST) zuständig.&nbsp;</p><p>ST fördert auf der Basis des Bundesgesetzes über Schweiz Tourismus vom 21. Dezember 1955 (SR 935.21) im Auftrag des Bundes die Nachfrage für die Schweiz als Reise- und Tourismusland. Die Aufgaben von ST umfassen zum einen das Basismarketing für das Tourismusland Schweiz wie etwa die Pflege der Marke, die Bearbeitung der Märkte und die Kundeninformation. Zum anderen hat ST einen Koordinations- und Beratungsauftrag. Die Bearbeitung der Märkte erfolgt mittels eines global gespannten Märkte-Netzwerks bestehend aus derzeit 34 Niederlassungen in 23 Märkten. Dabei arbeitet ST eng mit den weiteren Organisationen, die für den Aussenauftritt der Schweiz zuständig sind, zusammen, so z.B. mit Präsenz Schweiz und mit den Swiss Business Hubs. Letztere sind jedoch grundsätzlich nicht für die Tourismusförderung zuständig, sondern für die Exportpromotion und für die Ansiedlung von wertschöpfungsintensiven ausländischen Unternehmen (Standortpromotion). ST bewirbt auch den Heimmarkt, welcher im Zuge der Covid-19-Pandemie für den Schweizer Tourismus an Bedeutung gewonnen hat. Bei der Bearbeitung der Märkte legt ST einen Schwerpunkt auf die Bewerbung der alpinen Tourismusdestinationen. Die alpinen Tourismusdestinationen sind für den Schweizer Tourismus von besonderer Bedeutung. Im Jahr 2022 wurden in den alpinen Tourismusdestinationen 44 Prozent der gesamten Tourismusnachfrage (gemessen anhand der Hotellogiernächte) in der Schweiz generiert.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>2. ST verfügt über ein umfassendes Modell zur Wirkungsmessung. Dieses zeichnet den Zusammenhang zwischen den Marketingtätigkeiten von ST und den dadurch beeinflussten Logiernächten und Umsätzen repräsentativ nach. Gemäss Modellschätzungen werden die Reiseziel- und Übernachtungsentscheide von ST in der Regel bei rund 14 Prozent der Übernachtungen in der Schweizer Hotellerie und Parahotellerie beeinflusst. Im Rahmen der Wirkungsmessung wird jeweils auch ermittelt, welches die Hauptgründe der Touristen für ihre Reise in die Schweiz sind. Dabei zeigt sich, dass «Berge» und «Natur» die mit Abstand wichtigsten Reisegründe darstellen (Nennung von 60,5% resp. 51,7% der Touristen im Rahmen der letzten Wirkungsmessung).&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>3. Die Tourismuspolitik des Bundes strebt eine ausgewogene touristische Entwicklung in der ganzen Schweiz an. Aus diesem Grund bewirbt ST die ganze Schweiz, also zusätzlich zu den alpinen Tourismusdestinationen beispielsweise auch die städtischen Tourismusdestinationen. Der Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf, die alpinen Tourismusdestinationen im Rahmen des touristischen Landesmarketings künftig stärker zu bewerben, zumal ST – wie oben erwähnt – bei der Bearbeitung der Märkte bereits heute einen Schwerpunkt auf die Bewerbung der alpinen Tourismusdestinationen legt.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>4. Im Rahmen der Botschaft zur Standortförderung 2020–2023 (BBl 2019 2365) hatte das Parlament einen Zahlungsrahmen für ST im Umfang von 230 Millionen Franken beschlossen. Im Rahmen der jährlichen Budgetbeschlüsse hat das Parlament in den Jahren 2020–2023 ordentliche Beiträge an ST im Umfang von insgesamt 227,97 Millionen Franken bewilligt. Mit der Botschaft zur Standortförderung 2024–2027 (BBl 2023 554) beantragt der Bundesrat für ST einen Zahlungsrahmen von 233 Millionen Franken. Das entspricht demselben Betrag wie in der Vorperiode inklusive eines teilweisen Ausgleichs der erwarteten Teuerung in der Schweiz in den Jahren 2024–2027.</p>
    • <p>In der Schweiz befinden sich zahlreiche Gipfel. Diese sind sowohl in der Schweiz als auch im Ausland ausgezeichnete Botschafter unseres Landes. Sie ermöglichen es vielen Alpenregionen, sich zu entwickeln, die lokale Wirtschaft zu beleben und einen langfristigen Tourismus aufzubauen. Um diese Orte zu fördern, investieren viele Standorte sowie Körperschaften jedes Jahr grosse Summen. Beispielhaft sind dafür in diesem Jahr folgende Projekte: Es wird ab diesem Sommer möglich sein, mit einer Bergbahn von Zermatt über das Klein Matterhorn nach Italien zu fahren, seit diesem Winter verfügt die Region Les Diablerets durch die Schaffung eines Skitunnels über eine der steilsten Pisten der Welt, die Black Wall, und diesen Sommer haben in der Jungfrau-Region umfangreiche Arbeiten begonnen, um den Zugang zum Gipfel des Schilthorns vollständig zu erneuern. Diese Investitionen werden zugunsten der Zukunft unserer Alpenregionen getätigt.</p><p>Damit sich auch weiterhin alle alpinen Tourismusorte entwickeln und in sie investiert wird, ist es notwendig, ideale Rahmenbedingungen für den Tourismus zu schaffen und diese Regionen im Ausland bestmöglich zu vermarkten. In den letzten zehn Jahren wurden beispielsweise zahlreiche Angebote geschaffen, um den Tourismus in allen Jahreszeiten zu fördern. Ein Weg, diese Förderung zu unterstützen, führt über die Auslandvertretungen unseres Landes, die sich ebenfalls für die Förderung des Wirtschaftsstandorts Schweiz einsetzen.</p><p>Deshalb stelle ich dem Bundesrat die folgenden Fragen:</p><p>1. Welche Promotion der alpinen Standorte wird auf nationaler Ebene und im Rahmen der Förderung des Wirtschaftsstandorts durch die Schweizer Auslandvertretungen (z. B. Swiss Business Hub) betrieben?</p><p>2. Verfügt der Bundesrat über Ergebnisse im Zusammenhang mit der Förderung dieser alpinen Orte?</p><p>3. Zieht der Bundesrat in Betracht, die alpinen Tourismusorte stärker in die Promotion des Wirtschaftsstandorts im Ausland einzubeziehen?</p><p>4. Beabsichtigt der Bundesrat, die finanzielle Unterstützung für die wirtschaftliche Förderung der alpinen Tourismusorte zu erhöhen?</p>
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