Leben retten. Zugang zu AED verbessern

ShortId
23.3728
Id
20233728
Updated
26.03.2024 21:43
Language
de
Title
Leben retten. Zugang zu AED verbessern
AdditionalIndexing
2841
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Bei einem Herzkreislaufstillstand zählt wortwörtlich jede Minute. Die Faustregel besagt, dass pro Minute die</p><p>Überlebenschance um etwa 10 Prozent sinkt. Gerade einmal bei knapp über 50 Prozent der Fälle wird der Rettungsdienst innerhalb der ersten drei Minuten alarmiert. Es dauert also einige Minuten, bis die professionelle Rettung eintrifft.</p><p>AEDs können von Laien-Ersthelfer:innen bei einem Herzkreislaufstillstand, konkret bei einem Herzkammerflimmern, eingesetzt werden, um betroffene Personen zurück in das Leben zu holen. Grundsätzlich ist ein AED so konzipiert, dass Laien das Gerät im Notfall anwenden können. Der Kanton Tessin ist hierbei ein Vorzeigekanton. lm Tessin wird die Bevölkerung sensibilisiert, Sekundarschüler:innen in Reanimationsmassnahmen ausgebildet und es stehen über 1200 AEDs zur Verfügung, welche in Gehdistanz ausgeschildert sind. Gar ein Leasingangebot für öffentliche AEDs wird angeboten, um die Hemmschwelle des Preises für einen AED zu überwinden. Die Überlebenschance im Tessin konnte durch diese und viele weitere Massnahmen auf 60 Prozent (Stand 2018) gesteigert werden. Der Tessin zeigt vor, dass es geht.</p>
  • <p>Der Bundesrat begrüsst die Entwicklung, dass in der Schweiz zunehmend mehr öffentliche automatisierte externe Defibrillatoren (AEDs) zur Verfügung stehen. Er teilt insbesondere die Einschätzung, dass das Platzieren von AEDs als isolierte Massnahme nicht ausreicht, sondern auch genügend Personen im Umgang mit AEDs geschult sein müssen.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Die Kantone sind für die Gesundheitsversorgung zuständig. Ob sie die Erste Hilfe als medizinische Grundversorgung betrachten und Aufgaben im Zusammenhang mit AEDs übernehmen, ist abhängig von der jeweiligen kantonalen Gesetzgebung. Häufig sind es lokale Initiativen, Privatpersonen, Organisationen oder Gemeinden, welche AEDs betreiben. Dies führt dazu, dass die Situation in Bezug auf die Verteilung und den Betrieb von öffentlichen Defibrillatoren in der Schweiz sehr heterogen ist.</p><p>&nbsp;</p><p>Auf Bundesebene werden im Zusammenhang mit AEDs im Moment keine Massnahmen umgesetzt und es sind auch keine geplant.</p>
  • <p>Öffentliche automatisierte externe Defibrillatoren (AED) gibt es in der Schweiz immer wie mehr. Und doch sind viele Menschen im Umgang mit diesem Gerät überfordert oder haben gar keinen Zugang dazu. Zur qualitativen Notfallversorgung gehören jedoch auch AEDs, welche bei einem Herzkreislaufstillstand eingesetzt werden können und damit Leben retten. Damit diese Geräte jedoch benutzt werden können, müssen diese in naher Gehdistanz liegen und öffentlich sein. Dies ist nicht immer der Fall, schweizweit gibt es hierzu grosse "AED-Lücken". Weiter kann ein BLS-AED-Kurs (Basic Life Support, Reanimationskurs) dazu beitragen, dass ein Notfall rasch als solchen erkannt und das Gerät korrekt eingesetzt wird. Diese Kurse können sich Menschen mit einem knappen Budget leider nicht leisten, weswegen eine Subventionierung unabdingbar ist. Je mehr Menschen auf das Erkennen von medizinischen Notfällen und auf Erste-Hilfe-Massnahmen vorbereitet sind und je mehr AED zur Verfügung stehen, umso höher fällt die Überlebenschance aus.</p><p>Aus diesen Gründen bittet die Interpellantin um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>- Was unternimmt der Bundesrat aktuell - gemeinsam mit den Kantonen - um den Betrieb, den Zugang (u.a. auch Ausschilderung) und die Ausbildung für die Nutzung von öffentlichen automatisierten externen Defibrillatoren (AED) zu verbessern?</p>
  • Leben retten. Zugang zu AED verbessern
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Bei einem Herzkreislaufstillstand zählt wortwörtlich jede Minute. Die Faustregel besagt, dass pro Minute die</p><p>Überlebenschance um etwa 10 Prozent sinkt. Gerade einmal bei knapp über 50 Prozent der Fälle wird der Rettungsdienst innerhalb der ersten drei Minuten alarmiert. Es dauert also einige Minuten, bis die professionelle Rettung eintrifft.</p><p>AEDs können von Laien-Ersthelfer:innen bei einem Herzkreislaufstillstand, konkret bei einem Herzkammerflimmern, eingesetzt werden, um betroffene Personen zurück in das Leben zu holen. Grundsätzlich ist ein AED so konzipiert, dass Laien das Gerät im Notfall anwenden können. Der Kanton Tessin ist hierbei ein Vorzeigekanton. lm Tessin wird die Bevölkerung sensibilisiert, Sekundarschüler:innen in Reanimationsmassnahmen ausgebildet und es stehen über 1200 AEDs zur Verfügung, welche in Gehdistanz ausgeschildert sind. Gar ein Leasingangebot für öffentliche AEDs wird angeboten, um die Hemmschwelle des Preises für einen AED zu überwinden. Die Überlebenschance im Tessin konnte durch diese und viele weitere Massnahmen auf 60 Prozent (Stand 2018) gesteigert werden. Der Tessin zeigt vor, dass es geht.</p>
    • <p>Der Bundesrat begrüsst die Entwicklung, dass in der Schweiz zunehmend mehr öffentliche automatisierte externe Defibrillatoren (AEDs) zur Verfügung stehen. Er teilt insbesondere die Einschätzung, dass das Platzieren von AEDs als isolierte Massnahme nicht ausreicht, sondern auch genügend Personen im Umgang mit AEDs geschult sein müssen.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Die Kantone sind für die Gesundheitsversorgung zuständig. Ob sie die Erste Hilfe als medizinische Grundversorgung betrachten und Aufgaben im Zusammenhang mit AEDs übernehmen, ist abhängig von der jeweiligen kantonalen Gesetzgebung. Häufig sind es lokale Initiativen, Privatpersonen, Organisationen oder Gemeinden, welche AEDs betreiben. Dies führt dazu, dass die Situation in Bezug auf die Verteilung und den Betrieb von öffentlichen Defibrillatoren in der Schweiz sehr heterogen ist.</p><p>&nbsp;</p><p>Auf Bundesebene werden im Zusammenhang mit AEDs im Moment keine Massnahmen umgesetzt und es sind auch keine geplant.</p>
    • <p>Öffentliche automatisierte externe Defibrillatoren (AED) gibt es in der Schweiz immer wie mehr. Und doch sind viele Menschen im Umgang mit diesem Gerät überfordert oder haben gar keinen Zugang dazu. Zur qualitativen Notfallversorgung gehören jedoch auch AEDs, welche bei einem Herzkreislaufstillstand eingesetzt werden können und damit Leben retten. Damit diese Geräte jedoch benutzt werden können, müssen diese in naher Gehdistanz liegen und öffentlich sein. Dies ist nicht immer der Fall, schweizweit gibt es hierzu grosse "AED-Lücken". Weiter kann ein BLS-AED-Kurs (Basic Life Support, Reanimationskurs) dazu beitragen, dass ein Notfall rasch als solchen erkannt und das Gerät korrekt eingesetzt wird. Diese Kurse können sich Menschen mit einem knappen Budget leider nicht leisten, weswegen eine Subventionierung unabdingbar ist. Je mehr Menschen auf das Erkennen von medizinischen Notfällen und auf Erste-Hilfe-Massnahmen vorbereitet sind und je mehr AED zur Verfügung stehen, umso höher fällt die Überlebenschance aus.</p><p>Aus diesen Gründen bittet die Interpellantin um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>- Was unternimmt der Bundesrat aktuell - gemeinsam mit den Kantonen - um den Betrieb, den Zugang (u.a. auch Ausschilderung) und die Ausbildung für die Nutzung von öffentlichen automatisierten externen Defibrillatoren (AED) zu verbessern?</p>
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