Frauen im Sport. Es braucht mehr Effort

ShortId
23.3934
Id
20233934
Updated
26.03.2024 21:59
Language
de
Title
Frauen im Sport. Es braucht mehr Effort
AdditionalIndexing
28;34;24
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Nachdem die Bundesrätliche Verordnung für die Förderungen der Frauen in den Sportverbänden nach kritischen Rückmeldungen, stark abgeschwächt wurde, wird weniger Fortschritt bei der Frauenförderung im Sport erwartet. Zudem sind ohne zeitlichen Rahmen keine Zwischenziele definierbar und die Begleitung, Kontrolle und Implementierung der Instrumente ist nicht gewährleistet. </p><p>Die Zukunft muss aber auch in der Sportwelt gleichgestellt sein. Und wir müssen weiterhin einen Effort leisten, dass dies gelingt. </p><p>Noch heute sind Mädchen weniger oft sportlich aktiv als Jungs. Die Förderung hat auch hier zugenommen und zeigt direkte Wirkung. Trotzdem gibt es grosse Wissenslücken bezüglich der Bedürfnisse und Gründe für das Fehlen von Mädchen in Clubs, Teilnehmerinnen an Wettbewerben oder auch Frauensport in den Medien. Dies zu analysieren wäre wichtig. Gute Grundlagen zu den strukturellen Mängel, Infrastrukturen oder fehlende wissenschaftliche Daten würden den Grundstein für eine gezielte Frauenförderung im Sport legen.</p>
  • <p>1. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen einer von Swiss Olympic erarbeiteten sogenannten Branchenlösung. Es besteht eine Übergangsfrist. Der Dachverband sowie die nationalen Verbände, welche bis zum 1.&nbsp;Januar 2025 den Anteil von 40% beider Geschlechter nicht erreichen, müssen dies begründen und aufzeigen, mit welchen Massnahmen sie das Ziel erreichen. Die Heterogenität der nationalen Sportverbände ist zu berücksichtigen. Im Einzelfall sind auch finanzielle Sanktionen möglich.</p><p>2. Der Bericht in Erfüllung von 21.3078 Po. Trede «Aktuelle geschlechtsspezifische Budgetanalyse der Abteilung "Jugend und Sport" im BASPO» wird dem Bundesrat Ende 2023 vorgelegt.</p><p>3. Es ist eine Tatsache, dass die Anzahl Trainerinnen sportartenspezifisch variiert und sich reduziert, je höher das Leistungsniveau ist. Das Kompetenzzentrum für die Aus- und Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern im Schweizer Leistungs- und Spitzensport hat Handlungsempfehlungen für Verbände und Sportorganisationen sowie Empfehlungen für (zukünftige) Trainerinnen erarbeitet und sensibilisiert in den eigenen Lehrgängen. Alle Trainerinnen und Trainer erhalten ihre Schulung im Rahmen des Magglinger Ausbildungsmodells. Ihnen werden die Werte des FTEM-Modells (Bundesamt für Sport &gt; Sportförderung &gt; Leistungssportförderung &gt; FTEM Schweiz) vermittelt, welches den Idealverlauf einer sportlichen Karriere von den Anfängen bis zur Weltspitze abbildet («Foundation», «Talent», «Elite» und «Mastery»). Dieses Modell legt grossen Wert auf die Berücksichtigung der besonderen Interessen von Mädchen und Frauen im Sport. Die Eidgenössische Hochschule für Sport EHSM hat Massnahmen ergriffen, um mehr Frauen für ein Sportstudium zu gewinnen (z. B. Aufnahmekriterien angepasst).&nbsp;</p><p>4. Planung und Bau von Anlagen für Sport und Bewegung obliegen der kantonalen, bzw. der kommunalen Ebene. Diese sollte auch geschlechtsspezifische Bedürfnisse berücksichtigen und darauf achten, dass für die stark zunehmende Anzahl sporttreibender Mädchen und Frauen ausreichend Sportinfrastruktur zur Verfügung steht.&nbsp;Der Bund unterstützt den Bau und die Erneuerung von Sportanlagen von nationaler Bedeutung (NASAK) subsidiär. Diese erfolgt sportartenspezifisch und basierend auf der Nutzung durch die Sportverbände für Trainings- und Wettkampfaktivitäten von Männern und Frauen auf nationalem Niveau.&nbsp;</p><p>5. Im Forschungskonzept Sport und Bewegung 2021-2024 des Bundes sind «Frauen im Sport» als übergeordnetes Themenfeld abgebildet. Die EHSM legt darin einen Fokus auf die Themen «Gelingensbedingungen zur Erhöhung des Frauenanteils im organisierten Sport», «Frauen im Spitzensport» und «Sportaktivität von Mädchen und jungen Frauen». Der Bund unterstützt zudem im Rahmen eines Schwerpunktes Pilotprojekte im Bereich der Sport- und Bewegungsförderung für Mädchen und junge Frauen.</p><p>6. Die aktuelle Konzession der SRG SSR vom 29. August 2018 (SRG-Konzession; BBl 2018 5545) ist seit dem 1. Januar 2019 in Kraft. In Artikel 3 Absatz 3 der Konzession wird explizit festgehalten, dass die SRG sich um eine angemessene Darstellung und Vertretung der Geschlechter in ihrem publizistischen Angebot zu bemühen hat.</p>
  • <p>Der Bundesrat wird deshalb gebeten folgende Fragen zu beantworten: </p><p>1. Wie werden die mindestens 40 Prozent Frauenanteil in den Sportverbänden -seien es nationale Vorstände oder Geschäftsleitungen - in Bälde erreicht? </p><p>2. Wann wir die erste geschlechtsspezifische Budgetanalyse der Abteilung "Jugend und Sport" (Po. 21.3078) erfolgen? </p><p>3. Wie werden Trainerinnen in jeglichen Sportarten gefördert, da dies ein wichtiger Förderfaktor für den Mädchennachwuchs ist? </p><p>4. Was ist bezüglich Unterstützung von Sportinfrastruktur von Frauen geplant? </p><p>5. Wird in der Forschung/Sportwissenschaft Rechnung getragen, dass bis heute sehr wenig Wissen über frauenspezifische Sportförderung besteht? Werden in Zukunft auch wissenschaftliche Studien/Test mit mehr Frauen durchgeführt? </p><p>6. Wie kann die mediale gleichberechtigtere Berichterstattung von Bundesseite unterstützt werden? Sollte nicht der Leistungsvertrag mit der SRG verbindlicher ausgestaltet werden?</p>
  • Frauen im Sport. Es braucht mehr Effort
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Nachdem die Bundesrätliche Verordnung für die Förderungen der Frauen in den Sportverbänden nach kritischen Rückmeldungen, stark abgeschwächt wurde, wird weniger Fortschritt bei der Frauenförderung im Sport erwartet. Zudem sind ohne zeitlichen Rahmen keine Zwischenziele definierbar und die Begleitung, Kontrolle und Implementierung der Instrumente ist nicht gewährleistet. </p><p>Die Zukunft muss aber auch in der Sportwelt gleichgestellt sein. Und wir müssen weiterhin einen Effort leisten, dass dies gelingt. </p><p>Noch heute sind Mädchen weniger oft sportlich aktiv als Jungs. Die Förderung hat auch hier zugenommen und zeigt direkte Wirkung. Trotzdem gibt es grosse Wissenslücken bezüglich der Bedürfnisse und Gründe für das Fehlen von Mädchen in Clubs, Teilnehmerinnen an Wettbewerben oder auch Frauensport in den Medien. Dies zu analysieren wäre wichtig. Gute Grundlagen zu den strukturellen Mängel, Infrastrukturen oder fehlende wissenschaftliche Daten würden den Grundstein für eine gezielte Frauenförderung im Sport legen.</p>
    • <p>1. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen einer von Swiss Olympic erarbeiteten sogenannten Branchenlösung. Es besteht eine Übergangsfrist. Der Dachverband sowie die nationalen Verbände, welche bis zum 1.&nbsp;Januar 2025 den Anteil von 40% beider Geschlechter nicht erreichen, müssen dies begründen und aufzeigen, mit welchen Massnahmen sie das Ziel erreichen. Die Heterogenität der nationalen Sportverbände ist zu berücksichtigen. Im Einzelfall sind auch finanzielle Sanktionen möglich.</p><p>2. Der Bericht in Erfüllung von 21.3078 Po. Trede «Aktuelle geschlechtsspezifische Budgetanalyse der Abteilung "Jugend und Sport" im BASPO» wird dem Bundesrat Ende 2023 vorgelegt.</p><p>3. Es ist eine Tatsache, dass die Anzahl Trainerinnen sportartenspezifisch variiert und sich reduziert, je höher das Leistungsniveau ist. Das Kompetenzzentrum für die Aus- und Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern im Schweizer Leistungs- und Spitzensport hat Handlungsempfehlungen für Verbände und Sportorganisationen sowie Empfehlungen für (zukünftige) Trainerinnen erarbeitet und sensibilisiert in den eigenen Lehrgängen. Alle Trainerinnen und Trainer erhalten ihre Schulung im Rahmen des Magglinger Ausbildungsmodells. Ihnen werden die Werte des FTEM-Modells (Bundesamt für Sport &gt; Sportförderung &gt; Leistungssportförderung &gt; FTEM Schweiz) vermittelt, welches den Idealverlauf einer sportlichen Karriere von den Anfängen bis zur Weltspitze abbildet («Foundation», «Talent», «Elite» und «Mastery»). Dieses Modell legt grossen Wert auf die Berücksichtigung der besonderen Interessen von Mädchen und Frauen im Sport. Die Eidgenössische Hochschule für Sport EHSM hat Massnahmen ergriffen, um mehr Frauen für ein Sportstudium zu gewinnen (z. B. Aufnahmekriterien angepasst).&nbsp;</p><p>4. Planung und Bau von Anlagen für Sport und Bewegung obliegen der kantonalen, bzw. der kommunalen Ebene. Diese sollte auch geschlechtsspezifische Bedürfnisse berücksichtigen und darauf achten, dass für die stark zunehmende Anzahl sporttreibender Mädchen und Frauen ausreichend Sportinfrastruktur zur Verfügung steht.&nbsp;Der Bund unterstützt den Bau und die Erneuerung von Sportanlagen von nationaler Bedeutung (NASAK) subsidiär. Diese erfolgt sportartenspezifisch und basierend auf der Nutzung durch die Sportverbände für Trainings- und Wettkampfaktivitäten von Männern und Frauen auf nationalem Niveau.&nbsp;</p><p>5. Im Forschungskonzept Sport und Bewegung 2021-2024 des Bundes sind «Frauen im Sport» als übergeordnetes Themenfeld abgebildet. Die EHSM legt darin einen Fokus auf die Themen «Gelingensbedingungen zur Erhöhung des Frauenanteils im organisierten Sport», «Frauen im Spitzensport» und «Sportaktivität von Mädchen und jungen Frauen». Der Bund unterstützt zudem im Rahmen eines Schwerpunktes Pilotprojekte im Bereich der Sport- und Bewegungsförderung für Mädchen und junge Frauen.</p><p>6. Die aktuelle Konzession der SRG SSR vom 29. August 2018 (SRG-Konzession; BBl 2018 5545) ist seit dem 1. Januar 2019 in Kraft. In Artikel 3 Absatz 3 der Konzession wird explizit festgehalten, dass die SRG sich um eine angemessene Darstellung und Vertretung der Geschlechter in ihrem publizistischen Angebot zu bemühen hat.</p>
    • <p>Der Bundesrat wird deshalb gebeten folgende Fragen zu beantworten: </p><p>1. Wie werden die mindestens 40 Prozent Frauenanteil in den Sportverbänden -seien es nationale Vorstände oder Geschäftsleitungen - in Bälde erreicht? </p><p>2. Wann wir die erste geschlechtsspezifische Budgetanalyse der Abteilung "Jugend und Sport" (Po. 21.3078) erfolgen? </p><p>3. Wie werden Trainerinnen in jeglichen Sportarten gefördert, da dies ein wichtiger Förderfaktor für den Mädchennachwuchs ist? </p><p>4. Was ist bezüglich Unterstützung von Sportinfrastruktur von Frauen geplant? </p><p>5. Wird in der Forschung/Sportwissenschaft Rechnung getragen, dass bis heute sehr wenig Wissen über frauenspezifische Sportförderung besteht? Werden in Zukunft auch wissenschaftliche Studien/Test mit mehr Frauen durchgeführt? </p><p>6. Wie kann die mediale gleichberechtigtere Berichterstattung von Bundesseite unterstützt werden? Sollte nicht der Leistungsvertrag mit der SRG verbindlicher ausgestaltet werden?</p>
    • Frauen im Sport. Es braucht mehr Effort

Back to List