Die Strom- und Energiestatistik modernisieren. Der Solarenergie angemessen Rechnung tragen

ShortId
23.3937
Id
20233937
Updated
02.10.2023 12:36
Language
de
Title
Die Strom- und Energiestatistik modernisieren. Der Solarenergie angemessen Rechnung tragen
AdditionalIndexing
66;52
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Mit der Energiestrategie, dem Solar- und Windexpress sowie dem Mantelerlass wurden und werden Gesetze beschlossen, welche die zukünftige Energieversorgung der Schweiz modernisieren und stark verändern. Im 2022 wurde zum Beispiel rund eine Terrawattstunde zusätzliche Solarstromproduktion zugebaut, der Zubau beschleunigt sich weiter. Die neuen erneuerbaren Energien fristen jedoch sowohl bei der amtlichen Energiestatistik wie insbesondere bei der Stromstatistik immer noch ein Mauerblümchen-Dasein. Die zum heutigen Tage letzte gültige und veröffentlichte Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2021 sowie die Stromstatistik 2021 macht die aktuelle Bedeutung der erneuerbaren Energien nicht sichtbar. Einzig bei der Stromstatistik kann man auf Seite 50 in Tabelle A3 konventionell thermische und erneuerbare Stromproduktion einen Wert finden für die Photovoltaik. Dabei sind die neusten veröffentlichten Werte aus dem Jahre 2020 und nur als Jahreswert angegeben.</p><p>Die heutigen Anforderungen für die statistische Darstellung des Energiemix und die Anteile der Erneuerbaren werden dem Prozess der Energiewende, Netto-Null, CO2 etc. bei Weitem nicht mehr gerecht. Die Darstellung der Statistik erfolgt immer im Nachhinein mit sehr grosser Verzögerung. Damit ist sie ungeeignet, ein Informations- und Führungsmittel für die Bedürfnisse der Energiepolitik zu sein.</p><p>Die prekären Versorgungsverhältnisse z.B. im Winterhalbjahr 2022/2023 bei der Strom- und Gasversorgung unterstreichen die Notwendigkeit für eine zeitnahe Darstellung der Energieproduktion, dem Bedarf und auch dem Import und Export.</p>
  • <p>Der Bundesrat ist sich der Bedeutung von zeitgemässen statistischen Grundlagen für die Energieversorgung und -politik bewusst. Mit steigendem Beitrag der erneuerbaren Energien an die Schweizer Energieversorgung wird die zeitnahe Verfügbarkeit von Daten zum Energiesystem künftig weiter an Bedeutung zunehmen. Wie alle öffentlichen Statistiken werden deshalb die Energiestatistiken des Bundesamtes für Energie (BFE) laufend an aktuelle Entwicklungen angepasst, um für Politik und Gesellschaft notwendige Datengrundlagen zur Verfügung zu stellen. So weist die Gesamtenergiestatistik seit 2009 etwa die jährliche Stromproduktion von Photovoltaik-, Windenergie- und Biogasanlagen sowie Holzfeuerungen aus (Publikation jeweils Anfang Juli u.a. in Tab. 24, siehe <a href="http://www.bfe.admin.ch">www.bfe.admin.ch</a> &gt; Versorgung &gt; Statistik und Geodaten &gt; Energiestatistiken &gt; Gesamtenergiestatistik &gt; Dokumente: Gesamtenergiestatistiken). Bereits Mitte Juni publiziert das BFE diese Daten jeweils in der Beilage zur Medienmitteilung zum Energieverbrauch, jüngst am 22. Juni 2023 mit den Daten für das vergangene Jahr. Daten zu erneuerbaren Energien (u.a. Stromproduktion durch Photovoltaikanlagen) veröffentlicht das BFE seit Ende der 1990er-Jahre in der Schweizerischen Statistik der erneuerbaren Energien (<a href="http://www.bfe.admin.ch">www.bfe.admin.ch</a> &gt; Versorgung &gt; Statistik und Geodaten &gt; Energiestatistiken &gt; Teilstatistiken &gt; Dokumente: Schweizerische Statistik der erneuerbaren Energien). Gegenwärtig wird bei der Elektrizitätsstatistik zudem geprüft, ab Berichtsmonat Januar 2024 die Stromproduktion von Photovoltaikanlagen und Windenergieanlagen im Rahmen der monatlichen Elektrizitätsbilanzen neu separat auszuweisen.&nbsp;</p><p>In Ergänzung zu den Energiestatistiken stellt das Energiedashboard der Schweiz seit Dezember 2022 zeitnahe Daten zum Energiesystem zur Verfügung. Es veröffentlicht unter anderem modellierte Stromproduktionsdaten von Photovoltaik auf täglicher Basis sowie die Gesamtproduktion für das aktuelle Jahr (<a href="http://www.energiedashboard.admin.ch">www.energiedashboard.admin.ch</a> &gt; Strom &gt; Produktion) und kann so als Führungsinstrument für die Energiepolitik eingesetzt werden. Das Dashboard soll künftig weitere wichtige Indikatoren insbesondere im Hinblick auf die Energietransformation aufnehmen, beispielsweise zum Energie- und Strommix für Produktion, Verbrauch und Handel, CO2-Belastung oder Versorgungssicherheit zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Tages- und Jahreszeiten).</p><p>Vor diesem Hintergrund sieht der Bundesrat derzeit keinen weiteren Anpassungsbedarf.</p>
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Strom- und Energiestatistik zu modernisieren. Dabei ist der Rolle der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie als tragende Säule der zukünftigen Energieversorgung angemessen Rechnung zu tragen. Die Aussagekraft der Statistiken in Sachen Energie- und Strommix für Produktion, Verbrauch und Handel, der CO2-Belastung und der Versorgungssicherheit zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Tages- und Jahreszeiten) ist an künftig relevante Kriterien anzupassen. Die Verfügbarkeit der Statistiken und der für die Versorgung relevanten Daten ist zu beschleunigen und nutzbar zu machen.</p>
  • Die Strom- und Energiestatistik modernisieren. Der Solarenergie angemessen Rechnung tragen
State
Stellungnahme zum Vorstoss liegt vor
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Mit der Energiestrategie, dem Solar- und Windexpress sowie dem Mantelerlass wurden und werden Gesetze beschlossen, welche die zukünftige Energieversorgung der Schweiz modernisieren und stark verändern. Im 2022 wurde zum Beispiel rund eine Terrawattstunde zusätzliche Solarstromproduktion zugebaut, der Zubau beschleunigt sich weiter. Die neuen erneuerbaren Energien fristen jedoch sowohl bei der amtlichen Energiestatistik wie insbesondere bei der Stromstatistik immer noch ein Mauerblümchen-Dasein. Die zum heutigen Tage letzte gültige und veröffentlichte Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2021 sowie die Stromstatistik 2021 macht die aktuelle Bedeutung der erneuerbaren Energien nicht sichtbar. Einzig bei der Stromstatistik kann man auf Seite 50 in Tabelle A3 konventionell thermische und erneuerbare Stromproduktion einen Wert finden für die Photovoltaik. Dabei sind die neusten veröffentlichten Werte aus dem Jahre 2020 und nur als Jahreswert angegeben.</p><p>Die heutigen Anforderungen für die statistische Darstellung des Energiemix und die Anteile der Erneuerbaren werden dem Prozess der Energiewende, Netto-Null, CO2 etc. bei Weitem nicht mehr gerecht. Die Darstellung der Statistik erfolgt immer im Nachhinein mit sehr grosser Verzögerung. Damit ist sie ungeeignet, ein Informations- und Führungsmittel für die Bedürfnisse der Energiepolitik zu sein.</p><p>Die prekären Versorgungsverhältnisse z.B. im Winterhalbjahr 2022/2023 bei der Strom- und Gasversorgung unterstreichen die Notwendigkeit für eine zeitnahe Darstellung der Energieproduktion, dem Bedarf und auch dem Import und Export.</p>
    • <p>Der Bundesrat ist sich der Bedeutung von zeitgemässen statistischen Grundlagen für die Energieversorgung und -politik bewusst. Mit steigendem Beitrag der erneuerbaren Energien an die Schweizer Energieversorgung wird die zeitnahe Verfügbarkeit von Daten zum Energiesystem künftig weiter an Bedeutung zunehmen. Wie alle öffentlichen Statistiken werden deshalb die Energiestatistiken des Bundesamtes für Energie (BFE) laufend an aktuelle Entwicklungen angepasst, um für Politik und Gesellschaft notwendige Datengrundlagen zur Verfügung zu stellen. So weist die Gesamtenergiestatistik seit 2009 etwa die jährliche Stromproduktion von Photovoltaik-, Windenergie- und Biogasanlagen sowie Holzfeuerungen aus (Publikation jeweils Anfang Juli u.a. in Tab. 24, siehe <a href="http://www.bfe.admin.ch">www.bfe.admin.ch</a> &gt; Versorgung &gt; Statistik und Geodaten &gt; Energiestatistiken &gt; Gesamtenergiestatistik &gt; Dokumente: Gesamtenergiestatistiken). Bereits Mitte Juni publiziert das BFE diese Daten jeweils in der Beilage zur Medienmitteilung zum Energieverbrauch, jüngst am 22. Juni 2023 mit den Daten für das vergangene Jahr. Daten zu erneuerbaren Energien (u.a. Stromproduktion durch Photovoltaikanlagen) veröffentlicht das BFE seit Ende der 1990er-Jahre in der Schweizerischen Statistik der erneuerbaren Energien (<a href="http://www.bfe.admin.ch">www.bfe.admin.ch</a> &gt; Versorgung &gt; Statistik und Geodaten &gt; Energiestatistiken &gt; Teilstatistiken &gt; Dokumente: Schweizerische Statistik der erneuerbaren Energien). Gegenwärtig wird bei der Elektrizitätsstatistik zudem geprüft, ab Berichtsmonat Januar 2024 die Stromproduktion von Photovoltaikanlagen und Windenergieanlagen im Rahmen der monatlichen Elektrizitätsbilanzen neu separat auszuweisen.&nbsp;</p><p>In Ergänzung zu den Energiestatistiken stellt das Energiedashboard der Schweiz seit Dezember 2022 zeitnahe Daten zum Energiesystem zur Verfügung. Es veröffentlicht unter anderem modellierte Stromproduktionsdaten von Photovoltaik auf täglicher Basis sowie die Gesamtproduktion für das aktuelle Jahr (<a href="http://www.energiedashboard.admin.ch">www.energiedashboard.admin.ch</a> &gt; Strom &gt; Produktion) und kann so als Führungsinstrument für die Energiepolitik eingesetzt werden. Das Dashboard soll künftig weitere wichtige Indikatoren insbesondere im Hinblick auf die Energietransformation aufnehmen, beispielsweise zum Energie- und Strommix für Produktion, Verbrauch und Handel, CO2-Belastung oder Versorgungssicherheit zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Tages- und Jahreszeiten).</p><p>Vor diesem Hintergrund sieht der Bundesrat derzeit keinen weiteren Anpassungsbedarf.</p>
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Strom- und Energiestatistik zu modernisieren. Dabei ist der Rolle der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie als tragende Säule der zukünftigen Energieversorgung angemessen Rechnung zu tragen. Die Aussagekraft der Statistiken in Sachen Energie- und Strommix für Produktion, Verbrauch und Handel, der CO2-Belastung und der Versorgungssicherheit zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Tages- und Jahreszeiten) ist an künftig relevante Kriterien anzupassen. Die Verfügbarkeit der Statistiken und der für die Versorgung relevanten Daten ist zu beschleunigen und nutzbar zu machen.</p>
    • Die Strom- und Energiestatistik modernisieren. Der Solarenergie angemessen Rechnung tragen

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