Pflanzliche Proteinquellen. Potenzial der Schweiz nutzen!

ShortId
23.3939
Id
20233939
Updated
26.03.2024 21:32
Language
de
Title
Pflanzliche Proteinquellen. Potenzial der Schweiz nutzen!
AdditionalIndexing
55;2841;52;15
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die Produktion pflanzlicher Proteinquellen und die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen erfreuen sich eines grossen Wachstums. Sowohl Detailhändler, als auch immer mehr grosse Investoren messen dem Markt für pflanzliche Proteine eine grosse Bedeutung zu und verzeichnen in diesem Bereich exponentielle Wachstumsraten. Die Schweiz als von der Landwirtschaft und von Innovation geprägtes Land hat hier die Chancen, sich als wichtiger Akteur und Pionierin auf diesem zukunftsträchtigen Markt zu etablieren. Zahlreiche Startups und Unternehmen beweisen, dass die hohe Qualität pflanzlicher Alternativen aus Schweizer Produktion auch international gefragt ist und sich einige Unternehmen bereits über ein wachsendes Exportgeschäft freuen dürfen. </p><p>Auch der Bundesrat schreibt in seinem Bericht "Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik" des Bundesrats vom 22. Juni 2022 in Erfüllung der Postulate 20.3931 und 21.3015, dass ackerbaulich nutzbare Böden vermehrt zum Anbau von Kulturen für die direkte menschliche Ernährung genutzt werden sollen. In Beantwortung der Interpellation 23.3410 schreibt der Bundesrat zudem, dass seit 2023 die für Hülsenfrüchte ausgerichteten Flächenbeiträge die Verwendungen für die menschliche Ernährung mit einschliessen, wodurch deren Anbau einen neuen Schub erfahren hat. Die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativprodukten dürfte sich weiterhin dynamisch entwickeln, mit entsprechenden Chancen für die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft.</p><p>Dies alles ist sehr erfreulich, zumal sich bei den Flächenbeiträgen direkt gezeigt hat, wie sich eine Förderung positiv auf den Anbau von Hülsenfrüchten auswirkt und entsprechend die Schweizer Landwirtschaft davon profitiert. Damit diese jedoch auch abgesetzt werden können und innovative Startups nicht länger primär auf den Import von Proteinisolaten aus dem Ausland angewiesen sind, ist es wichtig, die gesamte Wertschöpfungskette zusammenzudenken. Mit der Motion soll der Bundesrat daher beauftragt werden, die Attraktivität des Schweizer Standorts für Startups, KMUs und Branchenakteuren, die sich mit der Verarbeitung und Produktion pflanzlicher Proteine befassen, zu steigern. Dies kann mittels Vereinfachung von Startbedingungen, finanzieller Förderung oder kommunikativer Branchenunterstützung geschehen, wie es im Falle der tierischen Produktion geschieht.</p>
  • <p>Der Bundesrat hat bereits in seiner Antwort auf die Interpellation&nbsp;<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233410">23.3410</a> Schneider Meret dargelegt, dass er dem Anbau und der Verarbeitung von Eiweisspflanzen in der Schweiz Wachstumschancen beimisst.&nbsp;</p><p>Agile Forschungs- und Bildungseinrichtungen qualifizieren ihre Absolventen für anspruchsvolle Herausforderungen entlang der Wertschöpfungsketten. Die jüngsten Entwicklungen im Bereich pflanzenbasierter Ernährung bestätigen, dass sich Akteure aus Bildung, Beratung und über die Verarbeitungsstufen hinweg organisieren, um gemeinsame Interessen zu koordinieren. Auf Gesuch hin kann der Bund basierend auf dem Landwirtschaftsgesetz (SR 910.1) bereits Projekte in den Bereichen Innovation, Pflanzenzüchtung, landwirtschaftliche Forschung und Beratung unterstützen. Die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung (Innosuisse) kann gestützt auf das Bundesgesetz über die Förderung der Forschung und der Innovation (SR 420.1) Innovationsprojekte unterstützen, Vernetzungsangebote und Beratung fördern sowie für die Gründung und Entwicklung von Start-ups Trainings, Coachings und Unterstützung anbieten.&nbsp;KMU und Start-ups können unter bestimmten Voraussetzungen auch direkte Förderung für ihre Projekte beantragen, ohne Beizug eines Forschungspartners.</p><p>Treiber für Nachfragesteigerungen bei pflanzlichen Proteinen sind informierte Konsumierende, die sich unter anderem ausgewogen oder mit massvollem ökologischen Fussabdruck ernähren wollen. Der Bund und diverse Non-Profit-Organisationen leisten hierzu Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Gesundheitsförderung, Ernährung und Umweltwirkungen.&nbsp;</p><p>Der Bundesrat entwickelt die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Schweiz kontinuierlich weiter. Er sieht angesichts der aktuellen Entwicklungen keinen Bedarf an zusätzlichen Instrumenten für die Förderung eines funktionierenden Marktsegments.</p>
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, durch verstärkte Förderung und Vereinfachung der Startbedingungen für innovative Startups und KMU's, sowie der Schaffung von Kapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die Attraktivität des Standorts Schweiz nicht nur für den Anbau, sondern insbesondere auch für die Verarbeitung pflanzlicher Proteine im Inland zu steigern.</p>
  • Pflanzliche Proteinquellen. Potenzial der Schweiz nutzen!
State
Stellungnahme zum Vorstoss liegt vor
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Produktion pflanzlicher Proteinquellen und die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen erfreuen sich eines grossen Wachstums. Sowohl Detailhändler, als auch immer mehr grosse Investoren messen dem Markt für pflanzliche Proteine eine grosse Bedeutung zu und verzeichnen in diesem Bereich exponentielle Wachstumsraten. Die Schweiz als von der Landwirtschaft und von Innovation geprägtes Land hat hier die Chancen, sich als wichtiger Akteur und Pionierin auf diesem zukunftsträchtigen Markt zu etablieren. Zahlreiche Startups und Unternehmen beweisen, dass die hohe Qualität pflanzlicher Alternativen aus Schweizer Produktion auch international gefragt ist und sich einige Unternehmen bereits über ein wachsendes Exportgeschäft freuen dürfen. </p><p>Auch der Bundesrat schreibt in seinem Bericht "Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik" des Bundesrats vom 22. Juni 2022 in Erfüllung der Postulate 20.3931 und 21.3015, dass ackerbaulich nutzbare Böden vermehrt zum Anbau von Kulturen für die direkte menschliche Ernährung genutzt werden sollen. In Beantwortung der Interpellation 23.3410 schreibt der Bundesrat zudem, dass seit 2023 die für Hülsenfrüchte ausgerichteten Flächenbeiträge die Verwendungen für die menschliche Ernährung mit einschliessen, wodurch deren Anbau einen neuen Schub erfahren hat. Die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativprodukten dürfte sich weiterhin dynamisch entwickeln, mit entsprechenden Chancen für die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft.</p><p>Dies alles ist sehr erfreulich, zumal sich bei den Flächenbeiträgen direkt gezeigt hat, wie sich eine Förderung positiv auf den Anbau von Hülsenfrüchten auswirkt und entsprechend die Schweizer Landwirtschaft davon profitiert. Damit diese jedoch auch abgesetzt werden können und innovative Startups nicht länger primär auf den Import von Proteinisolaten aus dem Ausland angewiesen sind, ist es wichtig, die gesamte Wertschöpfungskette zusammenzudenken. Mit der Motion soll der Bundesrat daher beauftragt werden, die Attraktivität des Schweizer Standorts für Startups, KMUs und Branchenakteuren, die sich mit der Verarbeitung und Produktion pflanzlicher Proteine befassen, zu steigern. Dies kann mittels Vereinfachung von Startbedingungen, finanzieller Förderung oder kommunikativer Branchenunterstützung geschehen, wie es im Falle der tierischen Produktion geschieht.</p>
    • <p>Der Bundesrat hat bereits in seiner Antwort auf die Interpellation&nbsp;<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233410">23.3410</a> Schneider Meret dargelegt, dass er dem Anbau und der Verarbeitung von Eiweisspflanzen in der Schweiz Wachstumschancen beimisst.&nbsp;</p><p>Agile Forschungs- und Bildungseinrichtungen qualifizieren ihre Absolventen für anspruchsvolle Herausforderungen entlang der Wertschöpfungsketten. Die jüngsten Entwicklungen im Bereich pflanzenbasierter Ernährung bestätigen, dass sich Akteure aus Bildung, Beratung und über die Verarbeitungsstufen hinweg organisieren, um gemeinsame Interessen zu koordinieren. Auf Gesuch hin kann der Bund basierend auf dem Landwirtschaftsgesetz (SR 910.1) bereits Projekte in den Bereichen Innovation, Pflanzenzüchtung, landwirtschaftliche Forschung und Beratung unterstützen. Die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung (Innosuisse) kann gestützt auf das Bundesgesetz über die Förderung der Forschung und der Innovation (SR 420.1) Innovationsprojekte unterstützen, Vernetzungsangebote und Beratung fördern sowie für die Gründung und Entwicklung von Start-ups Trainings, Coachings und Unterstützung anbieten.&nbsp;KMU und Start-ups können unter bestimmten Voraussetzungen auch direkte Förderung für ihre Projekte beantragen, ohne Beizug eines Forschungspartners.</p><p>Treiber für Nachfragesteigerungen bei pflanzlichen Proteinen sind informierte Konsumierende, die sich unter anderem ausgewogen oder mit massvollem ökologischen Fussabdruck ernähren wollen. Der Bund und diverse Non-Profit-Organisationen leisten hierzu Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Gesundheitsförderung, Ernährung und Umweltwirkungen.&nbsp;</p><p>Der Bundesrat entwickelt die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Schweiz kontinuierlich weiter. Er sieht angesichts der aktuellen Entwicklungen keinen Bedarf an zusätzlichen Instrumenten für die Förderung eines funktionierenden Marktsegments.</p>
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, durch verstärkte Förderung und Vereinfachung der Startbedingungen für innovative Startups und KMU's, sowie der Schaffung von Kapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die Attraktivität des Standorts Schweiz nicht nur für den Anbau, sondern insbesondere auch für die Verarbeitung pflanzlicher Proteine im Inland zu steigern.</p>
    • Pflanzliche Proteinquellen. Potenzial der Schweiz nutzen!

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