Regenwasser. Eine nachhaltige Ressource

ShortId
23.3945
Id
20233945
Updated
26.03.2024 22:22
Language
de
Title
Regenwasser. Eine nachhaltige Ressource
AdditionalIndexing
52;66;2841
1
PriorityCouncil1
Ständerat
Texts
  • <p>Mit der Beschleunigung des Klimawandels gibt es immer mehr Dürren. Das Wasser als Ressource steht unter Druck und der Wettbewerb unter den verschiedenen Nutzungen wird immer härter. Angesichts dessen bedeutet das Auffangen von Regenwasser ein einfaches und nachhaltiges Mittel, um die natürlichen Ressourcen und die Ökosysteme zu schützen.</p><p>Im Gewässerschutzgesetz ist aber nichts über das Regenwasser als solches zu lesen. Es stellt aber eine wichtige, bisher vernachlässigte Ressource dar. Zwar verfügt die Schweiz derzeit noch über genügend Wasser. Doch diese Situation könnte sich im Zuge des Klimawandels rasch ändern.&nbsp;</p><p>Zurzeit wird Trinkwasser zu Zwecken verwendet, für die es eigentlich keine so hohe Wasserqualität braucht, wie die Bewässerung von Gärten und Grünflächen, das Befüllen von Schwimmbädern, die WC-Spülung und gewisse industrielle Aktivitäten. Neben den Herausforderungen, die sich im Zusammenhang mit der Seltenheit der Ressource stellen, handelt es sich auch um eine Verschwendung von Energie und Steuergeldern.</p><p>Trinkwasser erfordert eine aufwendige Aufbereitung (Reinigung, Pumpen, Transport), die Kosten verursacht und Energie verbraucht. Es sollte daher deshalb in erster Linie dort verwendet werden, wo seine hohe Qualität erforderlich ist.&nbsp;</p>
  • <p>Nach dem Gewässerschutzgesetz (GSchG; SR 814.20) ist nicht verschmutztes Niederschlagswasser in erster Linie versickern zu lassen und in zweiter Linie – möglichst verzögert – in ein oberirdisches Gewässer einzuleiten (vgl.<span style="color:#44546A;">&nbsp;</span>Art. 7 Abs. 2 GSchG<span style="color:#44546A;">).&nbsp;</span>Die Kantone und Gemeinden sind verpflichtet, die Siedlungsentwässerung daran auszurichten (Art. 5 Gewässerschutzverordnung, GSchV; SR 814.201). Dadurch wird die Neubildung des Grundwassers gefördert und eine an den Klimawandel angepasste Regenwasserbewirtschaftung unterstützt. Die Vollzugshilfe «Regenwasser im Siedlungsraum» (bafu.admin.ch &gt; Themen &gt; Thema Klima &gt; Publikationen und Studien &gt; Regenwasser im Siedlungsraum) zeigt auf, mit welchen Werkzeugen und Massnahmen die Kantone und Gemeinden die Regenwasserbewirtschaftung und -nutzung umsetzen können.</p><p>In der Schweiz muss künftig häufiger mit trockenen Perioden gerechnet werden, wobei die Regionen unterschiedlich stark betroffen sein werden. Dennoch verfügt die Schweiz grundsätzlich über genügend Wasserreserven. Rund 80&nbsp;Prozent des Trinkwassers stammen aus Grundwasser, welches meist ohne energieintensive Aufbereitung genutzt werden kann. In den vergangenen Trockenperioden zeigte sich aber, dass vor allem bei kleineren und lokalen Grundwasservorkommen (inkl. Quellen) in Trockenperioden Engpässe entstanden sind. Diese Engpässe konnten in der Regel jedoch durch Wasser aus anderen Trinkwasservorkommen oder von benachbarten Trinkwasserversorgungen überbrückt werden. Die Regenwassernutzung ist deshalb gegenüber einer Regenwasserversickerung nur unter bestimmten lokalen Bedingungen und je nach der Art der Nutzung ökologisch und wirtschaftlich vorteilhaft, wie dies im Bericht Wasserversorgung 2025 (bafu.admin.ch &gt; Themen &gt; Thema Wasser &gt; Publikationen und Studien &gt; Grundlagen für die Wasserversorgung 2025) des Wasserforschungsinstituts Eawag und des Bundesamtes für Umwelt BAFU aufgezeigt wurde.&nbsp;</p><p>Die Regenwassernutzung ist bereits mit der heutigen Gesetzgebung abgedeckt und wird umgesetzt. Bund, Kantone und Fachverbände unterstützen die Gemeinden und Privateigentümer mit Empfehlungen. Damit kann beurteilt werden, wo und wie eine Regenwassernutzung Sinn macht.&nbsp;</p><p>Eine nationale Regelung zur Regenwassernutzung auf Gesetzesstufe ist aus Sicht des Bundesrates nicht notwendig.</p>
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Bewirtschaftung des Regenwassers in das Gewässerschutzgesetz aufzunehmen. Diese Bewirtschaftung umfasst die Rückhaltung und Versickerung von Regenwasser sowie dessen Nutzung für Zwecke, die nicht die hohe Qualität von Trinkwasser erfordern.</p>
  • Regenwasser. Eine nachhaltige Ressource
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Mit der Beschleunigung des Klimawandels gibt es immer mehr Dürren. Das Wasser als Ressource steht unter Druck und der Wettbewerb unter den verschiedenen Nutzungen wird immer härter. Angesichts dessen bedeutet das Auffangen von Regenwasser ein einfaches und nachhaltiges Mittel, um die natürlichen Ressourcen und die Ökosysteme zu schützen.</p><p>Im Gewässerschutzgesetz ist aber nichts über das Regenwasser als solches zu lesen. Es stellt aber eine wichtige, bisher vernachlässigte Ressource dar. Zwar verfügt die Schweiz derzeit noch über genügend Wasser. Doch diese Situation könnte sich im Zuge des Klimawandels rasch ändern.&nbsp;</p><p>Zurzeit wird Trinkwasser zu Zwecken verwendet, für die es eigentlich keine so hohe Wasserqualität braucht, wie die Bewässerung von Gärten und Grünflächen, das Befüllen von Schwimmbädern, die WC-Spülung und gewisse industrielle Aktivitäten. Neben den Herausforderungen, die sich im Zusammenhang mit der Seltenheit der Ressource stellen, handelt es sich auch um eine Verschwendung von Energie und Steuergeldern.</p><p>Trinkwasser erfordert eine aufwendige Aufbereitung (Reinigung, Pumpen, Transport), die Kosten verursacht und Energie verbraucht. Es sollte daher deshalb in erster Linie dort verwendet werden, wo seine hohe Qualität erforderlich ist.&nbsp;</p>
    • <p>Nach dem Gewässerschutzgesetz (GSchG; SR 814.20) ist nicht verschmutztes Niederschlagswasser in erster Linie versickern zu lassen und in zweiter Linie – möglichst verzögert – in ein oberirdisches Gewässer einzuleiten (vgl.<span style="color:#44546A;">&nbsp;</span>Art. 7 Abs. 2 GSchG<span style="color:#44546A;">).&nbsp;</span>Die Kantone und Gemeinden sind verpflichtet, die Siedlungsentwässerung daran auszurichten (Art. 5 Gewässerschutzverordnung, GSchV; SR 814.201). Dadurch wird die Neubildung des Grundwassers gefördert und eine an den Klimawandel angepasste Regenwasserbewirtschaftung unterstützt. Die Vollzugshilfe «Regenwasser im Siedlungsraum» (bafu.admin.ch &gt; Themen &gt; Thema Klima &gt; Publikationen und Studien &gt; Regenwasser im Siedlungsraum) zeigt auf, mit welchen Werkzeugen und Massnahmen die Kantone und Gemeinden die Regenwasserbewirtschaftung und -nutzung umsetzen können.</p><p>In der Schweiz muss künftig häufiger mit trockenen Perioden gerechnet werden, wobei die Regionen unterschiedlich stark betroffen sein werden. Dennoch verfügt die Schweiz grundsätzlich über genügend Wasserreserven. Rund 80&nbsp;Prozent des Trinkwassers stammen aus Grundwasser, welches meist ohne energieintensive Aufbereitung genutzt werden kann. In den vergangenen Trockenperioden zeigte sich aber, dass vor allem bei kleineren und lokalen Grundwasservorkommen (inkl. Quellen) in Trockenperioden Engpässe entstanden sind. Diese Engpässe konnten in der Regel jedoch durch Wasser aus anderen Trinkwasservorkommen oder von benachbarten Trinkwasserversorgungen überbrückt werden. Die Regenwassernutzung ist deshalb gegenüber einer Regenwasserversickerung nur unter bestimmten lokalen Bedingungen und je nach der Art der Nutzung ökologisch und wirtschaftlich vorteilhaft, wie dies im Bericht Wasserversorgung 2025 (bafu.admin.ch &gt; Themen &gt; Thema Wasser &gt; Publikationen und Studien &gt; Grundlagen für die Wasserversorgung 2025) des Wasserforschungsinstituts Eawag und des Bundesamtes für Umwelt BAFU aufgezeigt wurde.&nbsp;</p><p>Die Regenwassernutzung ist bereits mit der heutigen Gesetzgebung abgedeckt und wird umgesetzt. Bund, Kantone und Fachverbände unterstützen die Gemeinden und Privateigentümer mit Empfehlungen. Damit kann beurteilt werden, wo und wie eine Regenwassernutzung Sinn macht.&nbsp;</p><p>Eine nationale Regelung zur Regenwassernutzung auf Gesetzesstufe ist aus Sicht des Bundesrates nicht notwendig.</p>
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Bewirtschaftung des Regenwassers in das Gewässerschutzgesetz aufzunehmen. Diese Bewirtschaftung umfasst die Rückhaltung und Versickerung von Regenwasser sowie dessen Nutzung für Zwecke, die nicht die hohe Qualität von Trinkwasser erfordern.</p>
    • Regenwasser. Eine nachhaltige Ressource

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