Kohlehandel und indirekte Emissionen

ShortId
23.3947
Id
20233947
Updated
26.03.2024 22:22
Language
de
Title
Kohlehandel und indirekte Emissionen
AdditionalIndexing
15;66;52
1
PriorityCouncil1
Ständerat
Texts
  • <p>Kohle ist der klimaschädlichste Energieträger der Welt. Der Rohstoff wird weltweit in grosser Menge zur Energieproduktion genutzt: 2022 wurden global 8 Milliarden Tonnen Kohle abgebaut, mehr als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. 2021 war Kohle für 40 Prozent der Zunahme des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich, laut International Energy Agency.</p><p>In der Schweiz sind gemäss Expertenberichten 245 Unternehmen in Produktion und Vermarktung von Kohle tätig. Zusammen wickeln sie 40 Prozent des weltweiten Kohlehandels ab. Die hier ansässigen Kohleproduzenten haben 2021 insgesamt 536 Millionen Tonnen Kohle in eigenen Minen gefördert. Diese Kohle verursacht fast 5,4 Milliarden Tonnen CO2 an indirekten Emissionen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette, was den jährlichen CO2-Ausstoss der USA übersteigt.</p><p>Der Bundesrat setzt sich international für einen raschen Ausstieg aus Kohle ein, so unter anderem an der Klimakonferenz COP26 in Glasgow 2021, wo sie das "Statement on international public support for the clean energy transition" unterzeichnet hat.</p><p>Der Schweizer Kohlehandelsplatz hat eine grosse Bedeutung für das Klima. </p><p>Mit diesem Postulat soll eine Entscheidungsgrundlage geschaffen werden.</p>
  • <p>Die Schweiz hat in den vergangenen Jahren im Rohstoffsektor Fortschritte bei der Schaffung günstiger Rahmenbedingungen gemacht. Zudem wurden die Integrität und Nachhaltigkeit des Sektors gefördert. Dies zeigt der Bericht des Bundesrates vom 17. Mai 2023 "Stand der Umsetzung der Empfehlungen aus dem Bericht 'Rohstoffsektor Schweiz: Standortbestimmung und Perspektiven'". Der Bundesrat verfolgt die neuesten Entwicklungen im Rohstoffsektor sowie Gesetzgebungsprojekte in Europa weiterhin aufmerksam. Damit sollen frühzeitig neue Entwicklungstendenzen und Herausforderungen erkannt und angegangen werden können.&nbsp;</p><p>Wie sich die indirekten Treibhausgasemissionen von Schweizer Rohstoffunternehmen (Scope 3-Emissionen) aus Handel und Produktion von Kohle auf die Erreichung der Ziele der Schweizer Klimapolitik auswirken, soll künftig auch im Rahmen der klimapolitischen Arbeiten thematisiert werden. Ausserdem möchte der Bundesrat die offiziellen statistischen Erhebungen zum Rohstoffhandel verbessern, um die nationale und internationale Bedeutung der Branche besser einschätzen zu können. Deshalb beauftragte er am 29. Juni 2022 die Verwaltung (Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF zusammen mit dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, dem Eidg. Departement des Innern EDI und dem Eidg. Finanzdepartement EFD), die Lancierung einer Datenerhebung sowie deren Implikationen auf die Ressourcen im Detail zu prüfen. Die Anliegen der Postulantin werden mit den laufenden und geplanten Arbeiten bereits weitgehend abgedeckt. Der Bundesrat sieht keinen Mehrwert in einem zusätzlichen Bericht.</p>
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, in einem Bericht darzulegen, ob Schweizer Unternehmen, die in Handel und Produktion von Kohle zur Energiegewinnung tätig sind, der CO2-Bilanz ihrer Wertschöpfungskette angemessen Rechnung tragen und wie ein nachhaltiger Ausstieg aus diesem Geschäft umgesetzt werden kann. Der Bericht soll zudem erläutern, wie sich die indirekten Treibhausgasemissionen von Schweizer Rohstoffunternehmen (Scope 3-Emissionen) aus Handel und Produktion von Kohle die Erreichung der Ziele der Schweizer Klimapolitik auswirken.</p>
  • Kohlehandel und indirekte Emissionen
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Kohle ist der klimaschädlichste Energieträger der Welt. Der Rohstoff wird weltweit in grosser Menge zur Energieproduktion genutzt: 2022 wurden global 8 Milliarden Tonnen Kohle abgebaut, mehr als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. 2021 war Kohle für 40 Prozent der Zunahme des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich, laut International Energy Agency.</p><p>In der Schweiz sind gemäss Expertenberichten 245 Unternehmen in Produktion und Vermarktung von Kohle tätig. Zusammen wickeln sie 40 Prozent des weltweiten Kohlehandels ab. Die hier ansässigen Kohleproduzenten haben 2021 insgesamt 536 Millionen Tonnen Kohle in eigenen Minen gefördert. Diese Kohle verursacht fast 5,4 Milliarden Tonnen CO2 an indirekten Emissionen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette, was den jährlichen CO2-Ausstoss der USA übersteigt.</p><p>Der Bundesrat setzt sich international für einen raschen Ausstieg aus Kohle ein, so unter anderem an der Klimakonferenz COP26 in Glasgow 2021, wo sie das "Statement on international public support for the clean energy transition" unterzeichnet hat.</p><p>Der Schweizer Kohlehandelsplatz hat eine grosse Bedeutung für das Klima. </p><p>Mit diesem Postulat soll eine Entscheidungsgrundlage geschaffen werden.</p>
    • <p>Die Schweiz hat in den vergangenen Jahren im Rohstoffsektor Fortschritte bei der Schaffung günstiger Rahmenbedingungen gemacht. Zudem wurden die Integrität und Nachhaltigkeit des Sektors gefördert. Dies zeigt der Bericht des Bundesrates vom 17. Mai 2023 "Stand der Umsetzung der Empfehlungen aus dem Bericht 'Rohstoffsektor Schweiz: Standortbestimmung und Perspektiven'". Der Bundesrat verfolgt die neuesten Entwicklungen im Rohstoffsektor sowie Gesetzgebungsprojekte in Europa weiterhin aufmerksam. Damit sollen frühzeitig neue Entwicklungstendenzen und Herausforderungen erkannt und angegangen werden können.&nbsp;</p><p>Wie sich die indirekten Treibhausgasemissionen von Schweizer Rohstoffunternehmen (Scope 3-Emissionen) aus Handel und Produktion von Kohle auf die Erreichung der Ziele der Schweizer Klimapolitik auswirken, soll künftig auch im Rahmen der klimapolitischen Arbeiten thematisiert werden. Ausserdem möchte der Bundesrat die offiziellen statistischen Erhebungen zum Rohstoffhandel verbessern, um die nationale und internationale Bedeutung der Branche besser einschätzen zu können. Deshalb beauftragte er am 29. Juni 2022 die Verwaltung (Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF zusammen mit dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, dem Eidg. Departement des Innern EDI und dem Eidg. Finanzdepartement EFD), die Lancierung einer Datenerhebung sowie deren Implikationen auf die Ressourcen im Detail zu prüfen. Die Anliegen der Postulantin werden mit den laufenden und geplanten Arbeiten bereits weitgehend abgedeckt. Der Bundesrat sieht keinen Mehrwert in einem zusätzlichen Bericht.</p>
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, in einem Bericht darzulegen, ob Schweizer Unternehmen, die in Handel und Produktion von Kohle zur Energiegewinnung tätig sind, der CO2-Bilanz ihrer Wertschöpfungskette angemessen Rechnung tragen und wie ein nachhaltiger Ausstieg aus diesem Geschäft umgesetzt werden kann. Der Bericht soll zudem erläutern, wie sich die indirekten Treibhausgasemissionen von Schweizer Rohstoffunternehmen (Scope 3-Emissionen) aus Handel und Produktion von Kohle die Erreichung der Ziele der Schweizer Klimapolitik auswirken.</p>
    • Kohlehandel und indirekte Emissionen

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