Künstliche Intelligenz und Versorgungssicherheit. Analyse der rechtlichen Grundlagen im Energiebereich

ShortId
23.3957
Id
20233957
Updated
26.03.2024 22:13
Language
de
Title
Künstliche Intelligenz und Versorgungssicherheit. Analyse der rechtlichen Grundlagen im Energiebereich
AdditionalIndexing
34;66;09
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p align="both">Gespräche mit Fachpersonen im Energiebereich zeigen, dass KI-Systeme in verschiedenen Bereichen des Schweizer Energiesektors wie der Produktion (vorausschauende Kraftwerkswartung), dem Netzbetrieb (Lastmanagement) und dem Stromhandel (algorithmischer Handel) bereits gewinnbringend zum Einsatz kommen und mitunter einen hohen Reifegrad aufweisen. Der Trend geht zudem in Richtung zusätzlichen und autonomeren Einsatzes von KI-Systemen. Innovative KI-Systeme können einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten, unvorsichtig eingesetzte Systeme diese jedoch gefährden, z. B. wenn Sicherheitsstandards nicht eingehalten werden können. Deshalb ist es jetzt angezeigt, die rechtlichen Grundlagen sorgfältig zu überprüfen, um ihre Tauglichkeit für fortgeschrittene KI-Systeme zu gewährleisten. Sicherheitsfaktoren wie Nachvollziehbarkeit, Robustheit und Risikomanagement während der Entwicklung und des Einsatzes von KI-Systemen sind von grosser Bedeutung, vor allem in kritischen Infrastrukturen wie dem Energiesektor, wo höchste Sicherheitsstandards erforderlich sind. Wir befinden uns weltweit in einer sehr dynamischen Entwicklung zur Leistungsfähigkeit von KI-Systemen. Die EU Gesetzgebung braucht noch einige Jahre, bis sie in Kraft tritt, die Schweiz sollte also nicht abwarten und die Sache aus der eigenen Warte beurteilen. Der Bundesrat erwähnt in seiner Antwort auf die Anfrage 23.1011, dass es spezifisch zu KI im Energiebereich keine Vorgaben gibt. KI-Systeme tangieren aber die Versorgungssicherheit, die im Stromversorgungsgesetz erste Priorität hat. Entsprechend ist eine Überprüfung der Gesetzesgrundlage jetzt angezeigt.</p>
  • <p>Der Bundesrat teilt grundsätzlich die Einschätzung, dass künstliche Intelligenz (KI) vielfältige Anwendungsfelder und ein grosses wirtschaftliches Potenzial auch im sich rasch entwickelnden Energiesektor hat. Beispielsweise kann die KI für genauere Vorhersagen im Bereich der Erzeugung, für ein effizienteres Planen und Betreiben der Strom-, Gas- oder Wärmenetzinfrastruktur oder auch für automatisierte Steuerungen der Nachfrageseite (Demand Management) genutzt werden. Andererseits stellen sich beim Einsatz der KI gewisse Fragen beispielsweise in Bezug auf die Transparenz, die Haftung bei automatisierten Entscheidungen oder hinsichtlich der Verlässlichkeit von automatisierten Entscheidungen in unvorhergesehenen Krisensituationen.</p><p>Wie&nbsp;in der Stellungnahme des Bundesrates zum&nbsp;Postulat 23.3201 Dobler «Rechtslage der künstlichen Intelligenz. Unsicherheiten klären, Innovation fördern!» dargelegt, verfolgt der Bundesrat durch die Umsetzung verschiedener Massnahmen und der Schaffung von Strukturen bereits aufmerksam die Entwicklungen im Bereich der KI. Eine vertiefte Analyse ist bis Ende 2024 vorgesehen. In diesem Rahmen werden auch der Handlungsbedarf und mögliche Optionen im Energiesektor untersucht sowie allfällig notwendige Massnahmen aufgezeigt. Vor diesem Hintergrund beantragt der Bundesrat die Ablehnung des Postulats.</p>
  • <p align="both">Der Bundesrat wird eingeladen, zu prüfen und darzulegen, ob die bestehenden rechtlichen Grundlagen auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Energiebereich anwendbar sind, um ihre Vorteile voll auszuschöpfen und ihre Risiken einzugrenzen. Der Fokus soll auf fortgeschrittene Systeme wie ChatGPT gelegt werden und Sicherheitsfaktoren während der Entwicklung und Anwendung dieser Systeme berücksichtigen. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Versorgungssicherheit und die Kosten der Energieversorgung entscheidend. Zudem soll der Bundesrat Wege aufzeigen, wie die Regulatoren einen Überblick über den Einsatz von KI erhalten können. </p>
  • Künstliche Intelligenz und Versorgungssicherheit. Analyse der rechtlichen Grundlagen im Energiebereich
State
Überwiesen an den Bundesrat
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p align="both">Gespräche mit Fachpersonen im Energiebereich zeigen, dass KI-Systeme in verschiedenen Bereichen des Schweizer Energiesektors wie der Produktion (vorausschauende Kraftwerkswartung), dem Netzbetrieb (Lastmanagement) und dem Stromhandel (algorithmischer Handel) bereits gewinnbringend zum Einsatz kommen und mitunter einen hohen Reifegrad aufweisen. Der Trend geht zudem in Richtung zusätzlichen und autonomeren Einsatzes von KI-Systemen. Innovative KI-Systeme können einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten, unvorsichtig eingesetzte Systeme diese jedoch gefährden, z. B. wenn Sicherheitsstandards nicht eingehalten werden können. Deshalb ist es jetzt angezeigt, die rechtlichen Grundlagen sorgfältig zu überprüfen, um ihre Tauglichkeit für fortgeschrittene KI-Systeme zu gewährleisten. Sicherheitsfaktoren wie Nachvollziehbarkeit, Robustheit und Risikomanagement während der Entwicklung und des Einsatzes von KI-Systemen sind von grosser Bedeutung, vor allem in kritischen Infrastrukturen wie dem Energiesektor, wo höchste Sicherheitsstandards erforderlich sind. Wir befinden uns weltweit in einer sehr dynamischen Entwicklung zur Leistungsfähigkeit von KI-Systemen. Die EU Gesetzgebung braucht noch einige Jahre, bis sie in Kraft tritt, die Schweiz sollte also nicht abwarten und die Sache aus der eigenen Warte beurteilen. Der Bundesrat erwähnt in seiner Antwort auf die Anfrage 23.1011, dass es spezifisch zu KI im Energiebereich keine Vorgaben gibt. KI-Systeme tangieren aber die Versorgungssicherheit, die im Stromversorgungsgesetz erste Priorität hat. Entsprechend ist eine Überprüfung der Gesetzesgrundlage jetzt angezeigt.</p>
    • <p>Der Bundesrat teilt grundsätzlich die Einschätzung, dass künstliche Intelligenz (KI) vielfältige Anwendungsfelder und ein grosses wirtschaftliches Potenzial auch im sich rasch entwickelnden Energiesektor hat. Beispielsweise kann die KI für genauere Vorhersagen im Bereich der Erzeugung, für ein effizienteres Planen und Betreiben der Strom-, Gas- oder Wärmenetzinfrastruktur oder auch für automatisierte Steuerungen der Nachfrageseite (Demand Management) genutzt werden. Andererseits stellen sich beim Einsatz der KI gewisse Fragen beispielsweise in Bezug auf die Transparenz, die Haftung bei automatisierten Entscheidungen oder hinsichtlich der Verlässlichkeit von automatisierten Entscheidungen in unvorhergesehenen Krisensituationen.</p><p>Wie&nbsp;in der Stellungnahme des Bundesrates zum&nbsp;Postulat 23.3201 Dobler «Rechtslage der künstlichen Intelligenz. Unsicherheiten klären, Innovation fördern!» dargelegt, verfolgt der Bundesrat durch die Umsetzung verschiedener Massnahmen und der Schaffung von Strukturen bereits aufmerksam die Entwicklungen im Bereich der KI. Eine vertiefte Analyse ist bis Ende 2024 vorgesehen. In diesem Rahmen werden auch der Handlungsbedarf und mögliche Optionen im Energiesektor untersucht sowie allfällig notwendige Massnahmen aufgezeigt. Vor diesem Hintergrund beantragt der Bundesrat die Ablehnung des Postulats.</p>
    • <p align="both">Der Bundesrat wird eingeladen, zu prüfen und darzulegen, ob die bestehenden rechtlichen Grundlagen auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Energiebereich anwendbar sind, um ihre Vorteile voll auszuschöpfen und ihre Risiken einzugrenzen. Der Fokus soll auf fortgeschrittene Systeme wie ChatGPT gelegt werden und Sicherheitsfaktoren während der Entwicklung und Anwendung dieser Systeme berücksichtigen. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Versorgungssicherheit und die Kosten der Energieversorgung entscheidend. Zudem soll der Bundesrat Wege aufzeigen, wie die Regulatoren einen Überblick über den Einsatz von KI erhalten können. </p>
    • Künstliche Intelligenz und Versorgungssicherheit. Analyse der rechtlichen Grundlagen im Energiebereich

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