Mangel an ärztlichem Nachwuchs in der Schweiz. Ein aktuelles Thema

ShortId
23.4399
Id
20234399
Updated
26.03.2024 21:08
Language
de
Title
Mangel an ärztlichem Nachwuchs in der Schweiz. Ein aktuelles Thema
AdditionalIndexing
2841;32;44
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <div><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial; font-weight:bold; background-color:#ffffff">1.+ 2.</span><span style="font-family:Arial; background-color:#ffffff"> Die Sicherstellung der Einhaltung legaler Arbeitszeiten wird im Arbeitsgesetz (ArG, SR 822.11) geregelt. Wie in der Antwort auf die </span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20173444" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; color:#000000">Motion Barrile 17.3444</span></a><span style="font-family:Arial"> «Arbeitszeiten in den Spitälern. Keine Rückkehr ins Postkutschenzeitalter»</span><span style="font-family:Arial; background-color:#ffffff"> ausgeführt, erfolgt der Vollzug des ArG und somit auch die Kontrolle der Einhaltung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit zum Schutz der Gesundheit sowohl der Assistenzärztinnen und -ärzte, wie auch des übrigen Spitalpersonals durch die kantonalen Arbeitsinspektorate. </span><span style="font-family:Arial">Der Bundesrat sieht somit keine Notwendigkeit, ein zustäzliches Instrument zu schaffen.</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial; background-color:#ffffff">Der Bundesrat ist jedoch mit dem Interpellanten einig, dass adäquate, moderne Arbeitsbedingungen ein zentraler Aspekt für die langfristige Sicherstellung von ärztlichen Fachpersonen sind. Das </span><span style="font-family:Arial">Gremium «Koordination ärztliche Weiterbildung» betonte im Rahmen einer Obsanstudie zum Bestand und Bedarf an ärztlichen Fachpersonen (vgl. </span><a href="http://www.obsan.admin.ch/publikationen" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; color:#000000">www.obsan.admin.ch/publikationen</span></a><span style="font-family:Arial"> &gt; 04/2022 bzw. 05/2023) die Attraktivitätssteigerung der ärztlichen Weiterbildung als zentralen Aspekt zur Steigerung der Berufsverweildauer und somit für die langfristige Sicherstellung von genügend Fachärztinnen und -ärzten. Es empfiehlt Weiterbildungsstätten, die beruflichen Rahmenbedingungen zu verbessern und moderne Arbeitsmodelle zu schaffen. Dazu gehören optimierte Dienstpläne und verbesserte Strukturen zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung sind von administrativen bzw. rein dienstleistungsorientierten Aufgaben möglichst zu entlasten, damit sie stärker auf Bildungsinhalte fokussieren können. Diese Trennung zwischen der eigentlichen Weiterbildung und der Behandlung von Patientinnen und Patienten inklusive der dazugehörigen Administration ist in der Dokumentation der Arbeitszeit transparent auszuweisen. Auch der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte engagiert sich aktiv für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung. Nach einem Runden Tisch von Anfang Juni 2023 mit den wichtigsten Partnern erarbeitet er derzeit in drei Arbeitsgruppen konkrete Handlungsoptionen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Weiterbildung und zur Reduktion des administrativen Aufwandes.</span></p></div>
  • <p>Die Ausbildung unserer jungen Ärztinnen und Ärzte, insbesondere in ihrer Zeit als Assistenzärztinnen und -ärzte, ist sehr besorgniserregend. Gemäss einer kürzlich durchgeführten Analyse schreckt die erste Praxiserfahrung im Spital 34&nbsp;Prozent der Medizinstudierenden ab.</p><p>Ist der Bundesrat der Ansicht, dass es auf Ebene der Bundesgesetzgebung möglich sein sollte, ein Instrument zur Steuerung und Überwachung der Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz einzuführen, mit dem Ziel:</p><p>1. illegale Praktiken (insbesondere in Bezug auf die gesetzlichen Arbeitszeiten) zu sanktionieren, die potenziell ein erhöhtes Risiko für die Gesundheit des Personals und bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten darstellen? &nbsp;</p><p>2. die Weiterbildung von jungen Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz zu fördern, damit durch entsprechende Betreuung und Arbeitsbedingungen, die dem erhöhten und immer komplexeren Ausbildungsbedarf von Ärztinnen und Ärzten entsprechen, gewährleistet werden kann, dass die Ausbildung angemessen ist, damit der Nachwuchs bestmöglich sichergestellt werden kann und damit «die Plünderung von Ressourcen» von Drittländern verringert werden kann?</p>
  • Mangel an ärztlichem Nachwuchs in der Schweiz. Ein aktuelles Thema
State
Stellungnahme zum Vorstoss liegt vor
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <div><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial; font-weight:bold; background-color:#ffffff">1.+ 2.</span><span style="font-family:Arial; background-color:#ffffff"> Die Sicherstellung der Einhaltung legaler Arbeitszeiten wird im Arbeitsgesetz (ArG, SR 822.11) geregelt. Wie in der Antwort auf die </span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20173444" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; color:#000000">Motion Barrile 17.3444</span></a><span style="font-family:Arial"> «Arbeitszeiten in den Spitälern. Keine Rückkehr ins Postkutschenzeitalter»</span><span style="font-family:Arial; background-color:#ffffff"> ausgeführt, erfolgt der Vollzug des ArG und somit auch die Kontrolle der Einhaltung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit zum Schutz der Gesundheit sowohl der Assistenzärztinnen und -ärzte, wie auch des übrigen Spitalpersonals durch die kantonalen Arbeitsinspektorate. </span><span style="font-family:Arial">Der Bundesrat sieht somit keine Notwendigkeit, ein zustäzliches Instrument zu schaffen.</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial; background-color:#ffffff">Der Bundesrat ist jedoch mit dem Interpellanten einig, dass adäquate, moderne Arbeitsbedingungen ein zentraler Aspekt für die langfristige Sicherstellung von ärztlichen Fachpersonen sind. Das </span><span style="font-family:Arial">Gremium «Koordination ärztliche Weiterbildung» betonte im Rahmen einer Obsanstudie zum Bestand und Bedarf an ärztlichen Fachpersonen (vgl. </span><a href="http://www.obsan.admin.ch/publikationen" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; color:#000000">www.obsan.admin.ch/publikationen</span></a><span style="font-family:Arial"> &gt; 04/2022 bzw. 05/2023) die Attraktivitätssteigerung der ärztlichen Weiterbildung als zentralen Aspekt zur Steigerung der Berufsverweildauer und somit für die langfristige Sicherstellung von genügend Fachärztinnen und -ärzten. Es empfiehlt Weiterbildungsstätten, die beruflichen Rahmenbedingungen zu verbessern und moderne Arbeitsmodelle zu schaffen. Dazu gehören optimierte Dienstpläne und verbesserte Strukturen zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung sind von administrativen bzw. rein dienstleistungsorientierten Aufgaben möglichst zu entlasten, damit sie stärker auf Bildungsinhalte fokussieren können. Diese Trennung zwischen der eigentlichen Weiterbildung und der Behandlung von Patientinnen und Patienten inklusive der dazugehörigen Administration ist in der Dokumentation der Arbeitszeit transparent auszuweisen. Auch der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte engagiert sich aktiv für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung. Nach einem Runden Tisch von Anfang Juni 2023 mit den wichtigsten Partnern erarbeitet er derzeit in drei Arbeitsgruppen konkrete Handlungsoptionen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Weiterbildung und zur Reduktion des administrativen Aufwandes.</span></p></div>
    • <p>Die Ausbildung unserer jungen Ärztinnen und Ärzte, insbesondere in ihrer Zeit als Assistenzärztinnen und -ärzte, ist sehr besorgniserregend. Gemäss einer kürzlich durchgeführten Analyse schreckt die erste Praxiserfahrung im Spital 34&nbsp;Prozent der Medizinstudierenden ab.</p><p>Ist der Bundesrat der Ansicht, dass es auf Ebene der Bundesgesetzgebung möglich sein sollte, ein Instrument zur Steuerung und Überwachung der Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz einzuführen, mit dem Ziel:</p><p>1. illegale Praktiken (insbesondere in Bezug auf die gesetzlichen Arbeitszeiten) zu sanktionieren, die potenziell ein erhöhtes Risiko für die Gesundheit des Personals und bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten darstellen? &nbsp;</p><p>2. die Weiterbildung von jungen Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz zu fördern, damit durch entsprechende Betreuung und Arbeitsbedingungen, die dem erhöhten und immer komplexeren Ausbildungsbedarf von Ärztinnen und Ärzten entsprechen, gewährleistet werden kann, dass die Ausbildung angemessen ist, damit der Nachwuchs bestmöglich sichergestellt werden kann und damit «die Plünderung von Ressourcen» von Drittländern verringert werden kann?</p>
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