Sexualisierte Gewalt unter Minderjährigen nicht länger hinnehmen

ShortId
24.3683
Id
20243683
Updated
27.09.2024 09:13
Language
de
Title
Sexualisierte Gewalt unter Minderjährigen nicht länger hinnehmen
AdditionalIndexing
28;1216;1211;36
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die in den Postulaten Clivaz (<a href="https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243298">24.3298</a>) und Kamerzin (<a href="https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243334">24.3334</a>) geforderten Untersuchungen zur sexualisierten Gewalt an Kindern sind wichtig. Rund die Hälfte der sexualisierten Gewalt an Kindern geht offenbar von Minderjährigen aus – das darf nicht hingenommen werden. Schon die Optimus Studie von 2011 zeigte auf, dass die Hälfte der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche von Minderjährigen ausgeht. Dieser Befund wird gestützt, etwa in der Studie "Entwicklung von Gewalterfahrungen Jugendlicher im Kanton Zürich 1999-2021" (Denis Ribeaud &amp; Michelle Loher), welche eine Steigerung der sexualisierten Gewalt anzeigt. 45% der dort erfassten sexualisierten Gewalt gegen Minderjährige wurde von unter 17-Jährigen verübt. Neben gesamtschweizerischen Zahlen fehlen nationale Studien zu den Gründen der Gewalt, den Bedürfnissen der Betroffenen und zur Effizienz der Prävention.&nbsp;</p><p>Damit aber sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche nicht unbeachtet bleibt, müssen entsprechende Untersuchungen auch hinsichtlich der Peergewalt geführt werden. Kinder und Jugendliche sollen weder sexualisierte Gewalt erfahren, noch sich zu Tätern entwickeln.</p>
  • Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, einen Bericht über die sexualisierte Gewalt unter Minderjährigen zu erstellen. Insbesondere soll er dabei</p><p>&nbsp;</p><ul><li>mit einer repräsentativen Studie ermitteln, wie viele Kinder und Jugendliche sexualisierte Gewalt durch minderjährige Tatpersonen erfahren haben und was die Ursachen dieser Gewalt sind. Zudem soll eruiert werden, aus welchen Gründen die Offenlegungs-, Melde- und Anzeigerate sehr tief ist, wie diesem Umstand begegnet werden kann und welche Hilfsbedürfnisse die Betroffenen haben.&nbsp;</li><li>auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie Massnahmen vorschlagen, um die Prävention von sexualisierter Peergewalt und sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche allgemein zu verbessern. Geprüft werden soll dabei auch, ob ein nationales Gefäss, welches alle Staatsebenen sowie Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringt (entsprechend dem Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Deutschland), den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt fördern könnte.</li><li>Massnahmen erörtern, mit welchen verhindert werden kann, dass sich Jugendliche zu Tätern entwickeln.</li></ul>
  • Sexualisierte Gewalt unter Minderjährigen nicht länger hinnehmen
State
Überwiesen an den Bundesrat
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die in den Postulaten Clivaz (<a href="https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243298">24.3298</a>) und Kamerzin (<a href="https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243334">24.3334</a>) geforderten Untersuchungen zur sexualisierten Gewalt an Kindern sind wichtig. Rund die Hälfte der sexualisierten Gewalt an Kindern geht offenbar von Minderjährigen aus – das darf nicht hingenommen werden. Schon die Optimus Studie von 2011 zeigte auf, dass die Hälfte der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche von Minderjährigen ausgeht. Dieser Befund wird gestützt, etwa in der Studie "Entwicklung von Gewalterfahrungen Jugendlicher im Kanton Zürich 1999-2021" (Denis Ribeaud &amp; Michelle Loher), welche eine Steigerung der sexualisierten Gewalt anzeigt. 45% der dort erfassten sexualisierten Gewalt gegen Minderjährige wurde von unter 17-Jährigen verübt. Neben gesamtschweizerischen Zahlen fehlen nationale Studien zu den Gründen der Gewalt, den Bedürfnissen der Betroffenen und zur Effizienz der Prävention.&nbsp;</p><p>Damit aber sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche nicht unbeachtet bleibt, müssen entsprechende Untersuchungen auch hinsichtlich der Peergewalt geführt werden. Kinder und Jugendliche sollen weder sexualisierte Gewalt erfahren, noch sich zu Tätern entwickeln.</p>
    • Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, einen Bericht über die sexualisierte Gewalt unter Minderjährigen zu erstellen. Insbesondere soll er dabei</p><p>&nbsp;</p><ul><li>mit einer repräsentativen Studie ermitteln, wie viele Kinder und Jugendliche sexualisierte Gewalt durch minderjährige Tatpersonen erfahren haben und was die Ursachen dieser Gewalt sind. Zudem soll eruiert werden, aus welchen Gründen die Offenlegungs-, Melde- und Anzeigerate sehr tief ist, wie diesem Umstand begegnet werden kann und welche Hilfsbedürfnisse die Betroffenen haben.&nbsp;</li><li>auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie Massnahmen vorschlagen, um die Prävention von sexualisierter Peergewalt und sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche allgemein zu verbessern. Geprüft werden soll dabei auch, ob ein nationales Gefäss, welches alle Staatsebenen sowie Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringt (entsprechend dem Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Deutschland), den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt fördern könnte.</li><li>Massnahmen erörtern, mit welchen verhindert werden kann, dass sich Jugendliche zu Tätern entwickeln.</li></ul>
    • Sexualisierte Gewalt unter Minderjährigen nicht länger hinnehmen

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