Klimataugliche Lieferkette dank Product Carbon Footprint

ShortId
24.3757
Id
20243757
Updated
26.09.2024 15:46
Language
de
Title
Klimataugliche Lieferkette dank Product Carbon Footprint
AdditionalIndexing
15;52
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Unsere Gesetzgebung hat typischerweise territoriale Gültigkeit, die Volkswirtschaft verursacht aber durch Import, Export und Konsum zunehmend Auswirkungen auch ausserhalb der Schweiz. Es ist offensichtlich, dass mit dieser Situation auch eine Verantwortung einher geht. Die Frage, wie diese Verantwortung wahrgenommen werden kann, ist eine Herausforderung. In Anbetracht der mangelnden Messbarkeit und der weitgehenden Abwesenheit von internationalen Regelwerken sind viele Verantwortungsbereiche wie zum Beispiel die Bodennutzung oder der Wasserverbrauch nicht genügend gut fassbar.</p><p>Eine Ausnahme bildet der Klimawandel. Die Ausdehnung des Verantwortungsbegriffs auf die wirtschaftlichen Tätigkeiten unter der Verwendung von Messgrössen ist im Bereich des Klimas umsetzbar und sinnvoll. Unter Berücksichtigung von Dringlichkeit, Operationalisierbarkeit und Effizienz könnte mittelfristig die Messung des Product Carbon Footprints (PCFP) eine Massnahme darstellen, bei der die Schweiz die Grundlagen für eine nachhaltige Wirtschaft schafft. Die Messung des PCFP ist eine Voraussetzung für transparente Kaufentscheidungen in Wirtschaft und Gesellschaft und bietet in einem weiteren Schritt die Möglichkeit, die CO2-Bepreisung für Güter transparent und fair vorzunehmen. Entsprechende Arbeiten sind bereits bei diversen Unternehmen im Gang, damit ein PCFP nahtlos in die Geschäftssoftware integriert werden kann. Damit diese unternehmerischen Initiativen auch in der Breite Wirkung zeigen und sich durchsetzen, benötigt es einheitliche regulatorische Rahmenbedingungen und klare Standards. Um einen Swiss Finish zu verhindern, ist eine enge Koordination mit der EU zentral.&nbsp;</p>
  • <div><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; font-size:12pt; background-color:#ffffff"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">Zu Klimafussabdruck und -transparenz von Produkten und Lieferketten äusserte sich der Bundesrat bereits in seinen Stellungnahmen zu den Postulaten Friedl Claudia (</span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20203834" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; color:#000000">20.3834</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">) und Schaffner Barbara (21.4222) sowie den Motionen Chevalley (</span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20193641" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; color:#000000">19.3641</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">), Grunder (</span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20193918" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; color:#000000">19.3918</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">) und Bourgeois (</span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20193048" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; color:#000000">19.3048</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">). Der Bundesrat hat auf den 1.</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">&#xa0;</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">Januar 2024 die Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange (SR</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">&#xa0;</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">221.434) in Kraft gesetzt und den rechtlichen Rahmen für eine verbindliche Klimaberichterstattung grosser Unternehmen geschaffen. </span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; font-size:11pt; background-color:#ffffff"><span style="font-family:Arial; -aw-import:ignore">&#xa0;</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; font-size:12pt; background-color:#ffffff"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">Für eine Senkung der gesamthaften Umweltauswirkungen ist nicht alleine die Klimawirkung relevant. Zu berücksichtigen sind auch Auswirkungen auf den Boden, das Wasser oder die Biodiversität. Die EU sieht einen umfassenden Ansatz vor, der neben dem Klimafussabdruck auch die anderen relevanten Umweltwirkungen berücksichtigt. Von Bedeutung sind beispielsweise die Bauprodukteverordnung </span><a href="https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex%3A32011R0305" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">(Verordnung (EU) Nr.</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">&#xa0;</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">305/211)</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">, die Green Claims Directive (</span><a href="https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=COM%3A2023%3A0166%3AFIN" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">Richtlinie über Umweltaussagen</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">) oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (</span><a href="https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32022L2464" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">Richtlinie (EU) 2022/2464</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">). Entsprechend verfolgt der Bund die Aktivitäten der EU und von anderen Ländern. </span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; font-size:11pt; background-color:#ffffff"><span style="font-family:Arial; -aw-import:ignore">&#xa0;</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Im Bericht in Erfüllung des Postulates 22.4275 «Eine CO</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:7.33pt; vertical-align:sub">2</span><span style="font-family:Arial">-Etikette für unverarbeitete Lebensmittel» der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates wird der Bundesrat die wesentlichen Fragen zu CO</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:7.33pt; vertical-align:sub">2</span><span style="font-family:Arial">-Etiketten und weitergehenden Umwelt-Produktedeklarationen bearbeiten. Deshalb sieht der Bundesrat zurzeit keinen Nutzen in einem zusätzlichen Bericht zu einem «Product Carbon Footprint». </span></p></div><br><br>Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird aufgefordert, in einem Bericht eine Auslegeordnung über die mögliche Einführung oder Förderung eines Product Carbon Footprints in der Schweiz zu erarbeiten. Darin sollten Vorschläge für eine sektor- oder branchenspezifische sowie stufenweise Umsetzungen dargelegt werden, die die Entwicklungen in der EU eng miteinbeziehen.</p>
  • Klimataugliche Lieferkette dank Product Carbon Footprint
State
Stellungnahme zum Vorstoss liegt vor
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Unsere Gesetzgebung hat typischerweise territoriale Gültigkeit, die Volkswirtschaft verursacht aber durch Import, Export und Konsum zunehmend Auswirkungen auch ausserhalb der Schweiz. Es ist offensichtlich, dass mit dieser Situation auch eine Verantwortung einher geht. Die Frage, wie diese Verantwortung wahrgenommen werden kann, ist eine Herausforderung. In Anbetracht der mangelnden Messbarkeit und der weitgehenden Abwesenheit von internationalen Regelwerken sind viele Verantwortungsbereiche wie zum Beispiel die Bodennutzung oder der Wasserverbrauch nicht genügend gut fassbar.</p><p>Eine Ausnahme bildet der Klimawandel. Die Ausdehnung des Verantwortungsbegriffs auf die wirtschaftlichen Tätigkeiten unter der Verwendung von Messgrössen ist im Bereich des Klimas umsetzbar und sinnvoll. Unter Berücksichtigung von Dringlichkeit, Operationalisierbarkeit und Effizienz könnte mittelfristig die Messung des Product Carbon Footprints (PCFP) eine Massnahme darstellen, bei der die Schweiz die Grundlagen für eine nachhaltige Wirtschaft schafft. Die Messung des PCFP ist eine Voraussetzung für transparente Kaufentscheidungen in Wirtschaft und Gesellschaft und bietet in einem weiteren Schritt die Möglichkeit, die CO2-Bepreisung für Güter transparent und fair vorzunehmen. Entsprechende Arbeiten sind bereits bei diversen Unternehmen im Gang, damit ein PCFP nahtlos in die Geschäftssoftware integriert werden kann. Damit diese unternehmerischen Initiativen auch in der Breite Wirkung zeigen und sich durchsetzen, benötigt es einheitliche regulatorische Rahmenbedingungen und klare Standards. Um einen Swiss Finish zu verhindern, ist eine enge Koordination mit der EU zentral.&nbsp;</p>
    • <div><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; font-size:12pt; background-color:#ffffff"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">Zu Klimafussabdruck und -transparenz von Produkten und Lieferketten äusserte sich der Bundesrat bereits in seinen Stellungnahmen zu den Postulaten Friedl Claudia (</span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20203834" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; color:#000000">20.3834</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">) und Schaffner Barbara (21.4222) sowie den Motionen Chevalley (</span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20193641" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; color:#000000">19.3641</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">), Grunder (</span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20193918" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; color:#000000">19.3918</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">) und Bourgeois (</span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20193048" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; color:#000000">19.3048</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">). Der Bundesrat hat auf den 1.</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">&#xa0;</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">Januar 2024 die Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange (SR</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">&#xa0;</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">221.434) in Kraft gesetzt und den rechtlichen Rahmen für eine verbindliche Klimaberichterstattung grosser Unternehmen geschaffen. </span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; font-size:11pt; background-color:#ffffff"><span style="font-family:Arial; -aw-import:ignore">&#xa0;</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; font-size:12pt; background-color:#ffffff"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">Für eine Senkung der gesamthaften Umweltauswirkungen ist nicht alleine die Klimawirkung relevant. Zu berücksichtigen sind auch Auswirkungen auf den Boden, das Wasser oder die Biodiversität. Die EU sieht einen umfassenden Ansatz vor, der neben dem Klimafussabdruck auch die anderen relevanten Umweltwirkungen berücksichtigt. Von Bedeutung sind beispielsweise die Bauprodukteverordnung </span><a href="https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex%3A32011R0305" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">(Verordnung (EU) Nr.</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">&#xa0;</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">305/211)</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">, die Green Claims Directive (</span><a href="https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=COM%3A2023%3A0166%3AFIN" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">Richtlinie über Umweltaussagen</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">) oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (</span><a href="https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32022L2464" style="text-decoration:none"><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt; text-decoration:underline; color:#0000ff">Richtlinie (EU) 2022/2464</span></a><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:11pt">). Entsprechend verfolgt der Bund die Aktivitäten der EU und von anderen Ländern. </span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; font-size:11pt; background-color:#ffffff"><span style="font-family:Arial; -aw-import:ignore">&#xa0;</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Im Bericht in Erfüllung des Postulates 22.4275 «Eine CO</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:7.33pt; vertical-align:sub">2</span><span style="font-family:Arial">-Etikette für unverarbeitete Lebensmittel» der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates wird der Bundesrat die wesentlichen Fragen zu CO</span><span style="line-height:150%; font-family:Arial; font-size:7.33pt; vertical-align:sub">2</span><span style="font-family:Arial">-Etiketten und weitergehenden Umwelt-Produktedeklarationen bearbeiten. Deshalb sieht der Bundesrat zurzeit keinen Nutzen in einem zusätzlichen Bericht zu einem «Product Carbon Footprint». </span></p></div><br><br>Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird aufgefordert, in einem Bericht eine Auslegeordnung über die mögliche Einführung oder Förderung eines Product Carbon Footprints in der Schweiz zu erarbeiten. Darin sollten Vorschläge für eine sektor- oder branchenspezifische sowie stufenweise Umsetzungen dargelegt werden, die die Entwicklungen in der EU eng miteinbeziehen.</p>
    • Klimataugliche Lieferkette dank Product Carbon Footprint

Back to List