Machbarkeitsstudie bezüglich statistischer Erfassung von Femiziden

ShortId
24.3782
Id
20243782
Updated
27.09.2024 09:15
Language
de
Title
Machbarkeitsstudie bezüglich statistischer Erfassung von Femiziden
AdditionalIndexing
28;1216
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Als Femizid wird die Ermordung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres weiblichen Geschlechts verstanden. Die UNO anerkennt Femizide als extremste und brutalste Form der Gewalt gegen Frauen. Die heutigen statistischen Erfassungen sind unzureichend, um diese Gewalt an Frauen klar zu erkennen und zu bekämpfen. Aus diesem Grund haben die Vereinten Nationen im März 2022 den «Statistischen Rahmen zur Messung der geschlechtsspezifischen Tötung von Frauen und Mädchen» verabschiedet.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p><span style="background-color:white;color:black;">In Erfüllung des Postulats Graf 19.3618 «Stopp der Tötungsdelikte an Frauen im häuslichen Umfeld: Bericht zur Ursachenforschung und Massnahmenkatalog gegen Femizide in der Schweiz» wurde im Auftrag des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG eine Studie verfasst. Diese zeigt auf, dass die Tötungsdelikte innerhalb einer Partnerschaft gestiegen sind und die Schweiz das einzige europäische Land ist, in welchem in&nbsp;den letzten gemessenen Jahren (2010-2014) insgesamt mehr Frauen als Männer Opfer eines Tötungsdelikts geworden sind.&nbsp;</span></p><p>&nbsp;</p><p><span style="background-color:white;color:black;">Trotz den erschreckend hohen Zahlen berichtet UN Women, dass zu viele Opfer von Femiziden nach wie vor ungezählt bleiben, da nicht genügend Informationen vorliegen. Der „Statistische Rahmen zur Messung der geschlechtsspezifischen Tötung von Frauen und Mädchen“ der Vereinten Nationen zielt darauf ab, die Datenerhebung zu Femizid/Feminizid zu standardisieren und zu verbessern. Der Rahmen wurde gemeinsam von UN Women und dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) entwickelt und 2022 von der Statistischen Kommission der Vereinten Nationen gebilligt.&nbsp;</span></p><p><span style="background-color:white;color:black;">Auch in der Schweiz gibt es keine offizielle Stelle, die Femizide aufzeichnet und eine Statistik über Tötungen aufgrund des Geschlechts führt. Um geschlechtsspezifisch motivierte Gewalt zu erkennen und zu bekämpfen, muss diese definiert und benennt werden.</span></p>
  • <p>Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.</p>
  • <p><span style="background-color:white;color:#1E1E1E;">Der Bundesrat wird beauftrag, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, um zu eruieren, ob und wie die Empfehlung der UNO zur statistischen Erfassung von Femiziden in der Schweiz umgesetzt werden kann. In der statistischen Erfassung sollen die Definition und Festlegung der Kriterien von Femizid der UNO übernommen werden.</span></p><p><span style="background-color:white;color:#1E1E1E;">In der Studie soll auch geprüft werden, welche Institutionen wie z.B. Gesundheitseinrichtungen und Sozialdienste neben der Kriminalstatistik in die Datenerhebung eingebunden werden sollten.</span></p>
  • Machbarkeitsstudie bezüglich statistischer Erfassung von Femiziden
State
Stellungnahme zum Vorstoss liegt vor
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Als Femizid wird die Ermordung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres weiblichen Geschlechts verstanden. Die UNO anerkennt Femizide als extremste und brutalste Form der Gewalt gegen Frauen. Die heutigen statistischen Erfassungen sind unzureichend, um diese Gewalt an Frauen klar zu erkennen und zu bekämpfen. Aus diesem Grund haben die Vereinten Nationen im März 2022 den «Statistischen Rahmen zur Messung der geschlechtsspezifischen Tötung von Frauen und Mädchen» verabschiedet.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p><span style="background-color:white;color:black;">In Erfüllung des Postulats Graf 19.3618 «Stopp der Tötungsdelikte an Frauen im häuslichen Umfeld: Bericht zur Ursachenforschung und Massnahmenkatalog gegen Femizide in der Schweiz» wurde im Auftrag des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG eine Studie verfasst. Diese zeigt auf, dass die Tötungsdelikte innerhalb einer Partnerschaft gestiegen sind und die Schweiz das einzige europäische Land ist, in welchem in&nbsp;den letzten gemessenen Jahren (2010-2014) insgesamt mehr Frauen als Männer Opfer eines Tötungsdelikts geworden sind.&nbsp;</span></p><p>&nbsp;</p><p><span style="background-color:white;color:black;">Trotz den erschreckend hohen Zahlen berichtet UN Women, dass zu viele Opfer von Femiziden nach wie vor ungezählt bleiben, da nicht genügend Informationen vorliegen. Der „Statistische Rahmen zur Messung der geschlechtsspezifischen Tötung von Frauen und Mädchen“ der Vereinten Nationen zielt darauf ab, die Datenerhebung zu Femizid/Feminizid zu standardisieren und zu verbessern. Der Rahmen wurde gemeinsam von UN Women und dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) entwickelt und 2022 von der Statistischen Kommission der Vereinten Nationen gebilligt.&nbsp;</span></p><p><span style="background-color:white;color:black;">Auch in der Schweiz gibt es keine offizielle Stelle, die Femizide aufzeichnet und eine Statistik über Tötungen aufgrund des Geschlechts führt. Um geschlechtsspezifisch motivierte Gewalt zu erkennen und zu bekämpfen, muss diese definiert und benennt werden.</span></p>
    • <p>Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.</p>
    • <p><span style="background-color:white;color:#1E1E1E;">Der Bundesrat wird beauftrag, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, um zu eruieren, ob und wie die Empfehlung der UNO zur statistischen Erfassung von Femiziden in der Schweiz umgesetzt werden kann. In der statistischen Erfassung sollen die Definition und Festlegung der Kriterien von Femizid der UNO übernommen werden.</span></p><p><span style="background-color:white;color:#1E1E1E;">In der Studie soll auch geprüft werden, welche Institutionen wie z.B. Gesundheitseinrichtungen und Sozialdienste neben der Kriminalstatistik in die Datenerhebung eingebunden werden sollten.</span></p>
    • Machbarkeitsstudie bezüglich statistischer Erfassung von Femiziden

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