Gewährleistung des Einsatzes von Drohnen zwecks Rehkitzrettung

ShortId
24.3844
Id
20243844
Updated
16.09.2024 10:56
Language
de
Title
Gewährleistung des Einsatzes von Drohnen zwecks Rehkitzrettung
AdditionalIndexing
55;52;48
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Rehkitze werden üblicherweise in den Monaten April bis Juli geboren. Um sie vor Fressfeinden zu schützen, verstecken die Rehgeissen ihre Jungtiere am liebsten im hohen Gras. Dort werden sie jedoch schnell übersehen und durch den Einsatz von landwirtschaftlichen Mähmaschinen verletzt oder getötet. Grund hierfür ist insbesondere, dass die Jungtiere während den ersten Wochen ihres Lebens noch über keinen Fluchtreflex verfügen und sich deshalb bei Gefahr flach auf den Boden pressen.</p><p>Um schwere Verletzungen und qualvolle Tötungen durch die Mahd zu vermeiden, müssen die Wiesen von den verantwortlichen Landwirtinnen und Landwirten vorgängig nach Tieren abgesucht werden. Die effizienteste und sicherste Massnahme hierfür, ist der Einsatz von Drohnen, die Tiere mit Hilfe von Wärmebildkameras lokalisieren. Alternative Möglichkeiten, wie etwa das Verblenden der Felder oder das Absuchen der Wiesen mit Hilfe von Hunden sind weniger zuverlässig und zeitaufwändiger.</p><p>Mitte Juni 2024 fand die Konferenz zum Frieden in der Ukraine auf dem Bürgenstock im Kanton Nidwalden statt. In diesem Zusammenhang erliess der Bundesrat aus Sicherheitsgründen ein fünftägiges Flugverbot rund um den Austragungsort der Konferenz. Verboten wurde unter anderem auch der Einsatz von Drohnen. Da die Heuernte und somit auch die Mahd stark von den Witterungsbedingungen abhängig ist, können Landwirtinnen und Landwirte den Zeitpunkt der Grasernte nicht frei bestimmen. Vielmehr sind die Wetterverhältnisse laufend zu beobachten, um die Mahd im optimalen Zeitpunkt kurzfristig durchführen zu können. Ein fünftägiges Flugverbot, währenddem Rehkitzrettungen mittels Drohnen nicht erlaubt sind, kann deswegen verheerende Folgen für das Tierwohl mit sich bringen. Dies gilt insbesondere in regenreichen Sommermonaten, die in der Schweiz regelmässig auftreten. Um das Staatsziel des Tierschutzes vermehrt zu berücksichtigen, sollen im Hinblick auf zukünftig notwendige Flugverbote Kompromisslösungen ausgearbeitet werden, die sowohl den Interessen des Tierschutzes als auch dem Interesse der Sicherheit gerecht werden.&nbsp;</p>
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, bei aus Sicherheits- oder anderen Gründen angeordneten Flugverboten den Tierschutz angemessen zu berücksichtigen. Insbesondere zwecks Gewährleistung der Rettung von Rehkitzen sind entsprechende Massnahmen frühzeitig zu treffen. &nbsp;</p>
  • Gewährleistung des Einsatzes von Drohnen zwecks Rehkitzrettung
State
Eingereicht
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Rehkitze werden üblicherweise in den Monaten April bis Juli geboren. Um sie vor Fressfeinden zu schützen, verstecken die Rehgeissen ihre Jungtiere am liebsten im hohen Gras. Dort werden sie jedoch schnell übersehen und durch den Einsatz von landwirtschaftlichen Mähmaschinen verletzt oder getötet. Grund hierfür ist insbesondere, dass die Jungtiere während den ersten Wochen ihres Lebens noch über keinen Fluchtreflex verfügen und sich deshalb bei Gefahr flach auf den Boden pressen.</p><p>Um schwere Verletzungen und qualvolle Tötungen durch die Mahd zu vermeiden, müssen die Wiesen von den verantwortlichen Landwirtinnen und Landwirten vorgängig nach Tieren abgesucht werden. Die effizienteste und sicherste Massnahme hierfür, ist der Einsatz von Drohnen, die Tiere mit Hilfe von Wärmebildkameras lokalisieren. Alternative Möglichkeiten, wie etwa das Verblenden der Felder oder das Absuchen der Wiesen mit Hilfe von Hunden sind weniger zuverlässig und zeitaufwändiger.</p><p>Mitte Juni 2024 fand die Konferenz zum Frieden in der Ukraine auf dem Bürgenstock im Kanton Nidwalden statt. In diesem Zusammenhang erliess der Bundesrat aus Sicherheitsgründen ein fünftägiges Flugverbot rund um den Austragungsort der Konferenz. Verboten wurde unter anderem auch der Einsatz von Drohnen. Da die Heuernte und somit auch die Mahd stark von den Witterungsbedingungen abhängig ist, können Landwirtinnen und Landwirte den Zeitpunkt der Grasernte nicht frei bestimmen. Vielmehr sind die Wetterverhältnisse laufend zu beobachten, um die Mahd im optimalen Zeitpunkt kurzfristig durchführen zu können. Ein fünftägiges Flugverbot, währenddem Rehkitzrettungen mittels Drohnen nicht erlaubt sind, kann deswegen verheerende Folgen für das Tierwohl mit sich bringen. Dies gilt insbesondere in regenreichen Sommermonaten, die in der Schweiz regelmässig auftreten. Um das Staatsziel des Tierschutzes vermehrt zu berücksichtigen, sollen im Hinblick auf zukünftig notwendige Flugverbote Kompromisslösungen ausgearbeitet werden, die sowohl den Interessen des Tierschutzes als auch dem Interesse der Sicherheit gerecht werden.&nbsp;</p>
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, bei aus Sicherheits- oder anderen Gründen angeordneten Flugverboten den Tierschutz angemessen zu berücksichtigen. Insbesondere zwecks Gewährleistung der Rettung von Rehkitzen sind entsprechende Massnahmen frühzeitig zu treffen. &nbsp;</p>
    • Gewährleistung des Einsatzes von Drohnen zwecks Rehkitzrettung

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