TARDOC und ambulante ärztliche Patientenpauschalen - wird das Verbesserungspotential ausgeschöpft?

ShortId
24.3880
Id
20243880
Updated
19.09.2024 15:40
Language
de
Title
TARDOC und ambulante ärztliche Patientenpauschalen - wird das Verbesserungspotential ausgeschöpft?
AdditionalIndexing
2841
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <ol><li>Ist der Bundesrat der Meinung, dass mit den für viele ärztliche Fachgesellschaften nicht sachgerechten Pauschalen ein fairer Prozess seitens OAAT abläuft, welcher fristgerecht beendet werden kann? Falls der Bundesrat auf diese Frage mit fehlender Zuständigkeit antworten würde: Ist ein von einem Verhandlungspartner als unfair beurteilter Prozess eine taugliche und solide Entscheidungsgrundlage?</li><li>Warum stellen viele Fachgesellschaften, u.a. die ORL Ärzte, die Wirtschaftlichkeit der Pauschalen gemäss KVG Art 32 in Frage? Von den 528 berufstätigen ORL-Ärzten wären die 393 selbständig arbeitenden (74%) besonders von den als unsachgemäss beurteilten Pauschalen betroffen.</li><li>Kinderchirurgische Eingriffe und pädiatrische Behandlungen sind seit Jahren massiv unterfinanziert. Wie will der Bundesrat sicherstellen, dass diese medizinischen Fachgebiete tarifarisch endlich sachgerecht abgebildet sind? &nbsp;&nbsp;</li><li>Gemäss vielen medizinischen Fachgesellschaften liegt eine Fehlkonzeption der Pauschalen vor. Die prinzipiell korrekte Durchschnittsbetrachtung sollte auch Varianz&nbsp;(Stochastik) der Pauschalen und Zusammensetzung der darin enthaltenen Leistungen mit enger Streuung der Wahrscheinlichkeit um den Schwerpunkt beachten. Sonst resultieren inhomogenen Pauschalen. Ist sich der Bundesrat dessen bewusst und lag ihm - wie vor der Teilgenehmigung - auch ein umfangreicher Prüfbericht des BAG vor (wie beim TARDOC)?&nbsp;</li><li>Beim TARDOC konnte ein genehmigungsfähiger Tarif unter den Tarifpartnern ausgehandelt werden. Sollten folglich nicht in einem ersten Schritt TARDOC und die unbestrittenen Pauschalen eingeführt und die noch strittigen Pauschalen zeitlich aufgeschoben werden? Falls nein: Warum wäre dies nicht zielführender? Respektive: Was spricht dafür, auch diese ärztlichen Pauschalen einzuführen, die noch nicht praxistauglich und damit auch nicht bewilligungsreif sind?</li></ol>
  • <p>Am 19.6.2024 hat der Bundesrat mitgeteilt, dass er die beiden eingereichten Anträge für einen Einzelleistungstarif (TARDOC) und ambulante Patientenpauschalen teilgenehmigt: Sie sollen per 1. Januar 2026 eingeführt werden. Von den Tarifpartnern wird verlangt, beide Tarifwerke zu koordinieren unter Einhaltung der Kostenneutralität über beide Tarifwerke. In der medizinischen Grundversorgung spielen Pauschalen kaum eine Rolle, in der Spitalambulanz und bei einigen niedergelassenen ärztlichen Fachspezialisten aber schon.&nbsp;</p>
  • TARDOC und ambulante ärztliche Patientenpauschalen - wird das Verbesserungspotential ausgeschöpft?
State
Eingereicht
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <ol><li>Ist der Bundesrat der Meinung, dass mit den für viele ärztliche Fachgesellschaften nicht sachgerechten Pauschalen ein fairer Prozess seitens OAAT abläuft, welcher fristgerecht beendet werden kann? Falls der Bundesrat auf diese Frage mit fehlender Zuständigkeit antworten würde: Ist ein von einem Verhandlungspartner als unfair beurteilter Prozess eine taugliche und solide Entscheidungsgrundlage?</li><li>Warum stellen viele Fachgesellschaften, u.a. die ORL Ärzte, die Wirtschaftlichkeit der Pauschalen gemäss KVG Art 32 in Frage? Von den 528 berufstätigen ORL-Ärzten wären die 393 selbständig arbeitenden (74%) besonders von den als unsachgemäss beurteilten Pauschalen betroffen.</li><li>Kinderchirurgische Eingriffe und pädiatrische Behandlungen sind seit Jahren massiv unterfinanziert. Wie will der Bundesrat sicherstellen, dass diese medizinischen Fachgebiete tarifarisch endlich sachgerecht abgebildet sind? &nbsp;&nbsp;</li><li>Gemäss vielen medizinischen Fachgesellschaften liegt eine Fehlkonzeption der Pauschalen vor. Die prinzipiell korrekte Durchschnittsbetrachtung sollte auch Varianz&nbsp;(Stochastik) der Pauschalen und Zusammensetzung der darin enthaltenen Leistungen mit enger Streuung der Wahrscheinlichkeit um den Schwerpunkt beachten. Sonst resultieren inhomogenen Pauschalen. Ist sich der Bundesrat dessen bewusst und lag ihm - wie vor der Teilgenehmigung - auch ein umfangreicher Prüfbericht des BAG vor (wie beim TARDOC)?&nbsp;</li><li>Beim TARDOC konnte ein genehmigungsfähiger Tarif unter den Tarifpartnern ausgehandelt werden. Sollten folglich nicht in einem ersten Schritt TARDOC und die unbestrittenen Pauschalen eingeführt und die noch strittigen Pauschalen zeitlich aufgeschoben werden? Falls nein: Warum wäre dies nicht zielführender? Respektive: Was spricht dafür, auch diese ärztlichen Pauschalen einzuführen, die noch nicht praxistauglich und damit auch nicht bewilligungsreif sind?</li></ol>
    • <p>Am 19.6.2024 hat der Bundesrat mitgeteilt, dass er die beiden eingereichten Anträge für einen Einzelleistungstarif (TARDOC) und ambulante Patientenpauschalen teilgenehmigt: Sie sollen per 1. Januar 2026 eingeführt werden. Von den Tarifpartnern wird verlangt, beide Tarifwerke zu koordinieren unter Einhaltung der Kostenneutralität über beide Tarifwerke. In der medizinischen Grundversorgung spielen Pauschalen kaum eine Rolle, in der Spitalambulanz und bei einigen niedergelassenen ärztlichen Fachspezialisten aber schon.&nbsp;</p>
    • TARDOC und ambulante ärztliche Patientenpauschalen - wird das Verbesserungspotential ausgeschöpft?

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