Stipendien, die zum Leben reichen

ShortId
24.3913
Id
20243913
Updated
04.10.2024 12:11
Language
de
Title
Stipendien, die zum Leben reichen
AdditionalIndexing
32;28;24
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Trotz Stipendienkonkordat kann sich die Schweiz bezüglich ihrer Stipendienvergabe nicht brüsten. Im europaweiten Vergleich gehört sie zu den Schlusslichtern beim prozentualen Anteil der Stipendienbezüger*innen. Das hat viel damit zu tun, dass nur die wenigsten Kantone und Gemeinden existenzsichernde Stipendien für Aus-, Weiter- und Zweitausbildungen oder Umschulungen anbieten. Doch genau solche Ausbildungsbeiträge sind essenziell, um lebenslanges Lernen zu garantieren, die Arbeitsintegration speziell von Erwachsenen zu verbessern und letztendlich auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Eine qualifizierte Aus-, Weiter- und Zweitausbildung oder Umschulung verlangt vielfach die Reduktion der Erwerbsarbeit und erschwert die Kinderbetreuung. Hinzu kommen oft hohe Kosten für die entsprechende Ausbildung, den Reiseweg, Kost und Logis. All dies stellt für viele eine nicht tragbare finanzielle Hürde dar und verursacht ein grosses Loch im Haushaltsbudget.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Nicht alle verfügen über die nötigen finanziellen Ressourcen. Gerade Arbeitnehmende mit tiefen und mittleren Löhnen können oft nur knapp die (Familien-)Existenz sichern und müssen deshalb auf Aus- und Weiterbildungen verzichten.&nbsp;</p><p>Das zeigt auch eine entsprechende NF-Studie: Diejenigen, die bereits eine gute Bildung verbunden mit einem guten Job haben, besuchen deutlich häufiger weitere Qualifizierungsmodule als Menschen mit geringerer Bildung und tieferem Lohn. Die Chancengleichheit ist damit nicht gewährt.</p><p>&nbsp;</p><p>Einzelne Gemeinden haben beispielhafte Lösungen entwickelt. So hat die Stadt Zürich im März 2022 eine neue Stipendienverordnung verabschiedet, die mit existenzsichernden Arbeitsmarktstipendien gezielt betroffene Personen fördert.&nbsp;</p><p>Um Kantone und Gemeinden zu motivieren, existenzsichernde Stipendien auch noch in der 2. Hälfte des Erwerbslebens zu sprechen, soll dem Bund die Option gegeben werden, finanzielle Unterstützung zu gewähren. Ziel ist, allen Personen – auch denjenigen ohne finanzielles Polster -, die sich bilden wollen, die Möglichkeit zu verschaffen.</p>
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, die es dem Bund ermöglichen, Gemeinden und Kantone in Form einer Anschubfinanzierung zu unterstützen, welche Aus- und Weiterbildungsbeiträge existenzsichernd und über die ganzen Erwerbsjahre gewähren.&nbsp;</p>
  • Stipendien, die zum Leben reichen
State
Eingereicht
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Trotz Stipendienkonkordat kann sich die Schweiz bezüglich ihrer Stipendienvergabe nicht brüsten. Im europaweiten Vergleich gehört sie zu den Schlusslichtern beim prozentualen Anteil der Stipendienbezüger*innen. Das hat viel damit zu tun, dass nur die wenigsten Kantone und Gemeinden existenzsichernde Stipendien für Aus-, Weiter- und Zweitausbildungen oder Umschulungen anbieten. Doch genau solche Ausbildungsbeiträge sind essenziell, um lebenslanges Lernen zu garantieren, die Arbeitsintegration speziell von Erwachsenen zu verbessern und letztendlich auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Eine qualifizierte Aus-, Weiter- und Zweitausbildung oder Umschulung verlangt vielfach die Reduktion der Erwerbsarbeit und erschwert die Kinderbetreuung. Hinzu kommen oft hohe Kosten für die entsprechende Ausbildung, den Reiseweg, Kost und Logis. All dies stellt für viele eine nicht tragbare finanzielle Hürde dar und verursacht ein grosses Loch im Haushaltsbudget.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Nicht alle verfügen über die nötigen finanziellen Ressourcen. Gerade Arbeitnehmende mit tiefen und mittleren Löhnen können oft nur knapp die (Familien-)Existenz sichern und müssen deshalb auf Aus- und Weiterbildungen verzichten.&nbsp;</p><p>Das zeigt auch eine entsprechende NF-Studie: Diejenigen, die bereits eine gute Bildung verbunden mit einem guten Job haben, besuchen deutlich häufiger weitere Qualifizierungsmodule als Menschen mit geringerer Bildung und tieferem Lohn. Die Chancengleichheit ist damit nicht gewährt.</p><p>&nbsp;</p><p>Einzelne Gemeinden haben beispielhafte Lösungen entwickelt. So hat die Stadt Zürich im März 2022 eine neue Stipendienverordnung verabschiedet, die mit existenzsichernden Arbeitsmarktstipendien gezielt betroffene Personen fördert.&nbsp;</p><p>Um Kantone und Gemeinden zu motivieren, existenzsichernde Stipendien auch noch in der 2. Hälfte des Erwerbslebens zu sprechen, soll dem Bund die Option gegeben werden, finanzielle Unterstützung zu gewähren. Ziel ist, allen Personen – auch denjenigen ohne finanzielles Polster -, die sich bilden wollen, die Möglichkeit zu verschaffen.</p>
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, die es dem Bund ermöglichen, Gemeinden und Kantone in Form einer Anschubfinanzierung zu unterstützen, welche Aus- und Weiterbildungsbeiträge existenzsichernd und über die ganzen Erwerbsjahre gewähren.&nbsp;</p>
    • Stipendien, die zum Leben reichen

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