Trifluoracetat TFA ist reproduktionstoxisch, es verursacht Missbildung bei Kaninchen: Wird TFA in der Schweiz in Pflanzenschutzmitteln verboten?

ShortId
24.3915
Id
20243915
Updated
25.09.2024 13:33
Language
de
Title
Trifluoracetat TFA ist reproduktionstoxisch, es verursacht Missbildung bei Kaninchen: Wird TFA in der Schweiz in Pflanzenschutzmitteln verboten?
AdditionalIndexing
2841;55;52
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die Ewigkeitschemikalien Trifluoracetate (TFA) galten in der EU und in der Schweiz für Mensch und Tier lange als unbedenklich. Eine neue Studie von Bayer zeigt jedoch schwere Missbildungen bei Föten von Kaninchen, deren Mütter TFA im Futter erhielten. Deutschland hat deshalb der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) beantragt, TFA als reproduktionstoxisch der Kategorie 1B einzustufen. Was tut die Schweiz? Wird zugewartet mit der Widerrufung von Zulassungen entsprechender Wirkstoffe, geht wertvolle Zeit verloren, in der sich das möglicherweise reproduktionstoxische TFA in der Umwelt weiter anreichert.</p><p>Landwirtschaftlichen Pflanzenschutzmittel (PSM) sind gemäss dem deutschen Umweltbundesamt und der österreichische Umweltbehörde die Hauptquelle für TFA in der Umwelt. In der Schweiz zeigen Messungen des Vereins ohneGift aus dem Jahre 2021 an Gewässern, die ihr mit Einzugsgebiet im intensiv genutzten Kulturland haben, hohe TFA-Werte. Demgegenüber lagen die TFA-Werte aus Gewässern mit alpinem Einzugsgebiet markant tiefer.&nbsp;</p><p>Ich bitte den Bundesrat folgende Fragen zu beantworten:&nbsp;</p><ol><li>Welche Quellen (PSM, Kältemittel, Treibgase, Arzneimittel, Biozide) für Belastungen der Umwelt mit TFA sind heute bekannt? Welchen Anteil tragen die zugelassenen PSM in der Schweizer an der TFA-Belastungen der Gewässer bei?&nbsp;</li><li>In der Schweiz sind 29 Wirkstoffe in PSM zugelassen, die sich in der Umwelt zu TFA abbauen und sich im Wasserkreislauf als Ewigkeitschemikalie anreichern. Im Sinne einer vorsorglichen Massnahme zum Schutz des Trinkwassers und der Gewässer müsste die Bewilligungen für PSM mit Wirkstoffen, die sich zu TFA abbauen, widerrufen werden. Ist dieser Handlungsbedarf erkannt und wie sieht der Zeitplan aus?</li><li>Im Rahmen von Monitoring-Programmen des Bundes (NAWA, NAQUA) wurde bereits im Jahre 2022 TFA gemessen. Diese Daten sind noch nicht veröffentlicht. Wann werden diese Daten veröffentlicht? Weshalb dauert es so lange?&nbsp;</li><li>Was macht die Schweiz,&nbsp;wenn&nbsp;TFA in der EU als reproduktionstoxisch in die Kategorie 1B eingestuft wird?&nbsp;Gilt TFA dann als relevanter Metabolit nach Art. 3 Abs. 1 Bst. z. ac. Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV)<a href="#_ftn1">[1]</a>&nbsp;und&nbsp;werden die Bewilligungen für PSM, die sich zu TFA abbauen, widerrufen?</li><li>Plant der Bundesrat, das Thema TFA in den dringend nötigen Aktionsplan PFAS aufzunehmen?</li></ol>
  • Trifluoracetat TFA ist reproduktionstoxisch, es verursacht Missbildung bei Kaninchen: Wird TFA in der Schweiz in Pflanzenschutzmitteln verboten?
State
Eingereicht
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Ewigkeitschemikalien Trifluoracetate (TFA) galten in der EU und in der Schweiz für Mensch und Tier lange als unbedenklich. Eine neue Studie von Bayer zeigt jedoch schwere Missbildungen bei Föten von Kaninchen, deren Mütter TFA im Futter erhielten. Deutschland hat deshalb der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) beantragt, TFA als reproduktionstoxisch der Kategorie 1B einzustufen. Was tut die Schweiz? Wird zugewartet mit der Widerrufung von Zulassungen entsprechender Wirkstoffe, geht wertvolle Zeit verloren, in der sich das möglicherweise reproduktionstoxische TFA in der Umwelt weiter anreichert.</p><p>Landwirtschaftlichen Pflanzenschutzmittel (PSM) sind gemäss dem deutschen Umweltbundesamt und der österreichische Umweltbehörde die Hauptquelle für TFA in der Umwelt. In der Schweiz zeigen Messungen des Vereins ohneGift aus dem Jahre 2021 an Gewässern, die ihr mit Einzugsgebiet im intensiv genutzten Kulturland haben, hohe TFA-Werte. Demgegenüber lagen die TFA-Werte aus Gewässern mit alpinem Einzugsgebiet markant tiefer.&nbsp;</p><p>Ich bitte den Bundesrat folgende Fragen zu beantworten:&nbsp;</p><ol><li>Welche Quellen (PSM, Kältemittel, Treibgase, Arzneimittel, Biozide) für Belastungen der Umwelt mit TFA sind heute bekannt? Welchen Anteil tragen die zugelassenen PSM in der Schweizer an der TFA-Belastungen der Gewässer bei?&nbsp;</li><li>In der Schweiz sind 29 Wirkstoffe in PSM zugelassen, die sich in der Umwelt zu TFA abbauen und sich im Wasserkreislauf als Ewigkeitschemikalie anreichern. Im Sinne einer vorsorglichen Massnahme zum Schutz des Trinkwassers und der Gewässer müsste die Bewilligungen für PSM mit Wirkstoffen, die sich zu TFA abbauen, widerrufen werden. Ist dieser Handlungsbedarf erkannt und wie sieht der Zeitplan aus?</li><li>Im Rahmen von Monitoring-Programmen des Bundes (NAWA, NAQUA) wurde bereits im Jahre 2022 TFA gemessen. Diese Daten sind noch nicht veröffentlicht. Wann werden diese Daten veröffentlicht? Weshalb dauert es so lange?&nbsp;</li><li>Was macht die Schweiz,&nbsp;wenn&nbsp;TFA in der EU als reproduktionstoxisch in die Kategorie 1B eingestuft wird?&nbsp;Gilt TFA dann als relevanter Metabolit nach Art. 3 Abs. 1 Bst. z. ac. Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV)<a href="#_ftn1">[1]</a>&nbsp;und&nbsp;werden die Bewilligungen für PSM, die sich zu TFA abbauen, widerrufen?</li><li>Plant der Bundesrat, das Thema TFA in den dringend nötigen Aktionsplan PFAS aufzunehmen?</li></ol>
    • Trifluoracetat TFA ist reproduktionstoxisch, es verursacht Missbildung bei Kaninchen: Wird TFA in der Schweiz in Pflanzenschutzmitteln verboten?

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