Fahrausweise auf Swisspass anonymisieren

ShortId
24.3990
Id
20243990
Updated
26.09.2024 14:55
Language
de
Title
Fahrausweise auf Swisspass anonymisieren
AdditionalIndexing
34;1236;09;48
1
PriorityCouncil1
Ständerat
Texts
  • <p>Die im öffentlichen Verkehr betriebene Kontrolle erfolgt derzeit nicht anonym, sondern über die durch den Scan ermittelte persönliche Identität jedes Kunden. Die SBB und andere Schweizer Verkehrsbetriebe (Swisspass-Verbund) behaupten, dass die durch den personalisierten Scan generierten persönlichen Standortdaten nicht aufgezeichnet oder anderweitig verwendet werden. Da jedoch jeder Scan, der nicht durch sehr aufwendige und teure Technologien verschlüsselt wird, in jedem Fall Spuren im digitalen System hinterlässt, bietet diese Art der Kontrolle keine ausreichenden Datenschutzgarantien. Auf diese Daten können sich unter anderem Hacker Zugriff verschaffen. Wie die Rundschau (SRG) enthüllte und die SBB in einer Medienmitteilung vom 24. Januar 2022 einräumten, ist ein kriminelles Eindringen in die Datensysteme schon mehrfach vorgekommen. So wurde etwa Anfang Februar 2023 wieder von Attacken berichtet, die den Zugriff auf Kundendaten erlauben (Per Phishing-Mails - Kriminelle haben Cyberangriff auf SBB verübt - News - SRF). Mit der erheblichen Ausweitung der Cyberkriminalität häufen sich solche Situationen. Die Freiheit des anonymen Kommens und Gehens ist hierzulande jedoch ein Prinzip von verfassungsrechtlichem Rang (: https://archive-ouverte.unige.ch/unige:30735, S. 852). Es erscheint unnötig und damit auch unverhältnismässig, solche Daten überhaupt zu generieren, indem man sie dem Risiko einer böswilligen Verwendung aussetzt, wenn sie nicht für die Kontrolle erforderlich sind und die SBB zudem selbst einräumen, dass sie diese Daten nicht besitzen und nicht benötigen.</p><p>&nbsp;</p><p>Es gibt eine einfache Möglichkeit, sich vor dem Missbrauch solcher Standortdaten zu schützen, nämlich durch ein anonymes Lesesystem. Es würde keine zusätzlichen Kosten schaffen, weil es sich auf die Neuprogrammierung der Steuerungssoftware beschränkt. Die Kontrolle würde nunmehr anonym erfolgen, der Scan bezöge sich nur auf den Fahrausweis (z.B.: „GA, 2. Klasse, gültig“). Die Personenkontrolle erfolgte fortan auf dem Foto des Swisspasses. Die Existenz des Fahrausweises für Kunden X dürfte weiterhin im informatischen System registriert bleiben. Falls ein Kunde sein GA vergessen hat, dürfte er eine personalisierte Suche gestatten. Bei einer elektronischen Hinterlegung des GA würde der anonyme Scan ergeben, dass ein gültiger Fahrschein vorliegt. Gegenüber dem jetzigen System entgingen damit dem Kunden keine Chancen.</p><p> </p>
  • <p>Ich bitte den Bundesrat um die Beantwortung folgender Frage:</p><p>&nbsp;</p><p>Kann auf ein anonymes Lesesystem für die auf dem Swisspass enthaltenen Fahrausweise umgestellt werden?</p>
  • Fahrausweise auf Swisspass anonymisieren
State
Eingereicht
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die im öffentlichen Verkehr betriebene Kontrolle erfolgt derzeit nicht anonym, sondern über die durch den Scan ermittelte persönliche Identität jedes Kunden. Die SBB und andere Schweizer Verkehrsbetriebe (Swisspass-Verbund) behaupten, dass die durch den personalisierten Scan generierten persönlichen Standortdaten nicht aufgezeichnet oder anderweitig verwendet werden. Da jedoch jeder Scan, der nicht durch sehr aufwendige und teure Technologien verschlüsselt wird, in jedem Fall Spuren im digitalen System hinterlässt, bietet diese Art der Kontrolle keine ausreichenden Datenschutzgarantien. Auf diese Daten können sich unter anderem Hacker Zugriff verschaffen. Wie die Rundschau (SRG) enthüllte und die SBB in einer Medienmitteilung vom 24. Januar 2022 einräumten, ist ein kriminelles Eindringen in die Datensysteme schon mehrfach vorgekommen. So wurde etwa Anfang Februar 2023 wieder von Attacken berichtet, die den Zugriff auf Kundendaten erlauben (Per Phishing-Mails - Kriminelle haben Cyberangriff auf SBB verübt - News - SRF). Mit der erheblichen Ausweitung der Cyberkriminalität häufen sich solche Situationen. Die Freiheit des anonymen Kommens und Gehens ist hierzulande jedoch ein Prinzip von verfassungsrechtlichem Rang (: https://archive-ouverte.unige.ch/unige:30735, S. 852). Es erscheint unnötig und damit auch unverhältnismässig, solche Daten überhaupt zu generieren, indem man sie dem Risiko einer böswilligen Verwendung aussetzt, wenn sie nicht für die Kontrolle erforderlich sind und die SBB zudem selbst einräumen, dass sie diese Daten nicht besitzen und nicht benötigen.</p><p>&nbsp;</p><p>Es gibt eine einfache Möglichkeit, sich vor dem Missbrauch solcher Standortdaten zu schützen, nämlich durch ein anonymes Lesesystem. Es würde keine zusätzlichen Kosten schaffen, weil es sich auf die Neuprogrammierung der Steuerungssoftware beschränkt. Die Kontrolle würde nunmehr anonym erfolgen, der Scan bezöge sich nur auf den Fahrausweis (z.B.: „GA, 2. Klasse, gültig“). Die Personenkontrolle erfolgte fortan auf dem Foto des Swisspasses. Die Existenz des Fahrausweises für Kunden X dürfte weiterhin im informatischen System registriert bleiben. Falls ein Kunde sein GA vergessen hat, dürfte er eine personalisierte Suche gestatten. Bei einer elektronischen Hinterlegung des GA würde der anonyme Scan ergeben, dass ein gültiger Fahrschein vorliegt. Gegenüber dem jetzigen System entgingen damit dem Kunden keine Chancen.</p><p> </p>
    • <p>Ich bitte den Bundesrat um die Beantwortung folgender Frage:</p><p>&nbsp;</p><p>Kann auf ein anonymes Lesesystem für die auf dem Swisspass enthaltenen Fahrausweise umgestellt werden?</p>
    • Fahrausweise auf Swisspass anonymisieren

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