Agri-PV-Anlagen als Teil eines beschleunigten Ausbaus nachhaltiger Energiekonzepte

ShortId
24.4247
Id
20244247
Updated
27.09.2024 10:53
Language
de
Title
Agri-PV-Anlagen als Teil eines beschleunigten Ausbaus nachhaltiger Energiekonzepte
AdditionalIndexing
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Unter Agri-PV versteht man die Verbindung von Photovoltaik mit Landwirtschaft im Sinne einer Mehrfachnutzung der landwirtschaftlichen Fläche. Klare Vorgaben für Agri-PV-Anlagen helfen mit, die Ziele Ernährungssicherheit einerseits und Versorgungssicherheit andererseits gemeinsam zu erfüllen. Für gewisse Kulturen und Gebiete kann Agri-PV auch eine notwendige Anpassungsstrategie an den Klimawandel sein. So sind unter Agri-PV-Anlagen die Temperaturen während Hitzewellen wesentlich geringer, Agri-PV-Anlagen können einen effektiven Schutz gegen Hagel, Frost und Starkregen bieten und sie können eine relevante Reduktion des Wasserbedarfs der Kulturen bewirken. Die aktuelle Gesetzes- und Verordnungslage berücksichtigt diese Aspekte nicht explizit. Wegen fehlenden objektiven Kriterien wird die Umsetzung der Raumplanungsverordnung hinsichtlich Agri-PV-Anlagen in den Kantonen sehr unterschiedlich gehandhabt. Der Ausbau von nachhaltigen Energiekonzepten in der Landwirtschaft, welche auch die Minderung der Folgen des Klimawandels beinhalten, wird damit gebremst. Demgegenüber entwickelt sich Agri-PV in den umliegenden Ländern – basierend auf klaren Rahmenbedingungen, z.B. in Italien oder Frankreich – schnell. Gemäss einer Studie der ZHAW verfügen Agri-PV-Anlagen in der Schweiz über ein jährliches Stromproduktionspotential von 7 bis 8 TWh und im Winter über einen im Vergleich zu Photovoltaik auf Dächern 33% höheren Stromertrag (ZHAW Studie «Potenzialabschätzung für Agri-PV in der Schweizer Landwirtschaft» vom 25.1.2024). Zudem geniesst die dezentrale Energieproduktion in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz. Dies wird durch die im Stromgesetz neu verankerten LEGs (lokale Elektrizitätsgemeinschaften) noch verstärkt werden. Mit klaren Vorgaben und einer angemessenen Förderung bieten Agri-PV-Anlagen deshalb eine naheliegende Möglichkeit, raumplanerische, energiepolitische und landwirtschaftliche Ziele nachhaltig optimal aufeinander abzustimmen.</p>
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen, ob mit verbesserten Rahmenbedingungen oder finanzieller Förderung von Solaranlagen von nicht nationalem Interesse, welche sich innerhalb von landwirtschaftlichen Nutzflächen befinden (sogenannte Agri-PV-Anlagen), der Ausbau nachhaltiger Energiekonzepte beschleunigt werden kann.</p>
  • Agri-PV-Anlagen als Teil eines beschleunigten Ausbaus nachhaltiger Energiekonzepte
State
Eingereicht
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Unter Agri-PV versteht man die Verbindung von Photovoltaik mit Landwirtschaft im Sinne einer Mehrfachnutzung der landwirtschaftlichen Fläche. Klare Vorgaben für Agri-PV-Anlagen helfen mit, die Ziele Ernährungssicherheit einerseits und Versorgungssicherheit andererseits gemeinsam zu erfüllen. Für gewisse Kulturen und Gebiete kann Agri-PV auch eine notwendige Anpassungsstrategie an den Klimawandel sein. So sind unter Agri-PV-Anlagen die Temperaturen während Hitzewellen wesentlich geringer, Agri-PV-Anlagen können einen effektiven Schutz gegen Hagel, Frost und Starkregen bieten und sie können eine relevante Reduktion des Wasserbedarfs der Kulturen bewirken. Die aktuelle Gesetzes- und Verordnungslage berücksichtigt diese Aspekte nicht explizit. Wegen fehlenden objektiven Kriterien wird die Umsetzung der Raumplanungsverordnung hinsichtlich Agri-PV-Anlagen in den Kantonen sehr unterschiedlich gehandhabt. Der Ausbau von nachhaltigen Energiekonzepten in der Landwirtschaft, welche auch die Minderung der Folgen des Klimawandels beinhalten, wird damit gebremst. Demgegenüber entwickelt sich Agri-PV in den umliegenden Ländern – basierend auf klaren Rahmenbedingungen, z.B. in Italien oder Frankreich – schnell. Gemäss einer Studie der ZHAW verfügen Agri-PV-Anlagen in der Schweiz über ein jährliches Stromproduktionspotential von 7 bis 8 TWh und im Winter über einen im Vergleich zu Photovoltaik auf Dächern 33% höheren Stromertrag (ZHAW Studie «Potenzialabschätzung für Agri-PV in der Schweizer Landwirtschaft» vom 25.1.2024). Zudem geniesst die dezentrale Energieproduktion in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz. Dies wird durch die im Stromgesetz neu verankerten LEGs (lokale Elektrizitätsgemeinschaften) noch verstärkt werden. Mit klaren Vorgaben und einer angemessenen Förderung bieten Agri-PV-Anlagen deshalb eine naheliegende Möglichkeit, raumplanerische, energiepolitische und landwirtschaftliche Ziele nachhaltig optimal aufeinander abzustimmen.</p>
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen, ob mit verbesserten Rahmenbedingungen oder finanzieller Förderung von Solaranlagen von nicht nationalem Interesse, welche sich innerhalb von landwirtschaftlichen Nutzflächen befinden (sogenannte Agri-PV-Anlagen), der Ausbau nachhaltiger Energiekonzepte beschleunigt werden kann.</p>
    • Agri-PV-Anlagen als Teil eines beschleunigten Ausbaus nachhaltiger Energiekonzepte

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