Keine Unterversorgung von hörbehinderten Kindern
- ShortId
-
25.3171
- Id
-
20253171
- Updated
-
10.04.2025 13:30
- Language
-
de
- Title
-
Keine Unterversorgung von hörbehinderten Kindern
- AdditionalIndexing
-
28;2836
- 1
-
- PriorityCouncil1
-
Nationalrat
- Texts
-
- <p>Die Invalidenversicherung deckt die Hörgeräteversorgung bei Minderjährigen mit beidseitiger Hörbehinderung mit einer <strong>Pauschale von 4'170 Franken </strong>über einen Zeitraum von sechs Jahren (Merkblatt <a href="https://www.ahv-iv.ch/p/4.08.d">Hörgeräte der IV</a> Punkt 8). Dieser Betrag umfasst die Kosten für zwei Hörgeräte, ein Paar Ohrmulden, Anpassungstermine und sämtliche Kontrollmessungen. </p><p>Insbesondere bei Babys und kleinen Kindern gestaltet sich die Hörgeräteanpassung jedoch äusserst komplex und zeitaufwändig. Diese Zielgruppe kann nicht aktiv kooperieren, weshalb spezifische Untersuchungsmethoden wie die Spielaudiometrie (für Kinder von 2-5 Jahren) oder die Reaktionsaudiometrie (für Kinder unter 2 Jahren) erforderlich sind. Beide Verfahren sind zeitintensiv und führen lediglich zu Annäherungswerten, deren Präzision von externen Faktoren wie Messzeitpunkt, Müdigkeit oder Motivation des Kindes abhängt. Über den Zeitraum von sechs Jahren sind deshalb zahlreiche Termine notwendig. Die vom BSV festgelegte Pauschale reicht dafür aber bei weitem nicht aus. </p><p>In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten: </p><ol><li>Teilt der Bundesrat die Einschätzung, dass die Pauschale von 4170 Franken über sechs Jahre für die Hörgeräteversorgung bei Minderjährigen nicht ausreicht, um den erhöhten Aufwand, insbesondere bei Babys und kleinen Kindern, zu decken? </li><li>Wie beurteilt der Bundesrat die Gefahr, dass aufgrund der finanziellen Unattraktivität der Versorgung bei Babys und kleinen Kindern diese Gruppe zunehmend unterversorgt bleibt? </li><li>Welche Möglichkeiten sieht der Bundesrat, das Pauschalvergütungssystem der IV anzupassen, um die besonderen Bedürfnisse von hörbehinderten Babys und Kindern abzudecken? </li><li>Ist der Bundesrat bereit, eine Differenzierung im Vergütungssystem zwischen Erwachsenen, älteren Kindern und Babys vorzunehmen, um der Komplexität, der neurologische Entwicklung und dem Mehraufwand in der Versorgung gerecht zu werden?</li></ol>
- Keine Unterversorgung von hörbehinderten Kindern
- State
-
Eingereicht
- Related Affairs
-
- Drafts
-
-
- Index
- 0
- Texts
-
- <p>Die Invalidenversicherung deckt die Hörgeräteversorgung bei Minderjährigen mit beidseitiger Hörbehinderung mit einer <strong>Pauschale von 4'170 Franken </strong>über einen Zeitraum von sechs Jahren (Merkblatt <a href="https://www.ahv-iv.ch/p/4.08.d">Hörgeräte der IV</a> Punkt 8). Dieser Betrag umfasst die Kosten für zwei Hörgeräte, ein Paar Ohrmulden, Anpassungstermine und sämtliche Kontrollmessungen. </p><p>Insbesondere bei Babys und kleinen Kindern gestaltet sich die Hörgeräteanpassung jedoch äusserst komplex und zeitaufwändig. Diese Zielgruppe kann nicht aktiv kooperieren, weshalb spezifische Untersuchungsmethoden wie die Spielaudiometrie (für Kinder von 2-5 Jahren) oder die Reaktionsaudiometrie (für Kinder unter 2 Jahren) erforderlich sind. Beide Verfahren sind zeitintensiv und führen lediglich zu Annäherungswerten, deren Präzision von externen Faktoren wie Messzeitpunkt, Müdigkeit oder Motivation des Kindes abhängt. Über den Zeitraum von sechs Jahren sind deshalb zahlreiche Termine notwendig. Die vom BSV festgelegte Pauschale reicht dafür aber bei weitem nicht aus. </p><p>In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten: </p><ol><li>Teilt der Bundesrat die Einschätzung, dass die Pauschale von 4170 Franken über sechs Jahre für die Hörgeräteversorgung bei Minderjährigen nicht ausreicht, um den erhöhten Aufwand, insbesondere bei Babys und kleinen Kindern, zu decken? </li><li>Wie beurteilt der Bundesrat die Gefahr, dass aufgrund der finanziellen Unattraktivität der Versorgung bei Babys und kleinen Kindern diese Gruppe zunehmend unterversorgt bleibt? </li><li>Welche Möglichkeiten sieht der Bundesrat, das Pauschalvergütungssystem der IV anzupassen, um die besonderen Bedürfnisse von hörbehinderten Babys und Kindern abzudecken? </li><li>Ist der Bundesrat bereit, eine Differenzierung im Vergütungssystem zwischen Erwachsenen, älteren Kindern und Babys vorzunehmen, um der Komplexität, der neurologische Entwicklung und dem Mehraufwand in der Versorgung gerecht zu werden?</li></ol>
- Keine Unterversorgung von hörbehinderten Kindern
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